So lange gibt es den Nahostkonflikt schon, dass er immer wieder in Vergessenheit gerät. 75 Jahre nach der Staatsgründung Israels und 30 Jahre nach Beginn des Osloer Friedensprozesses ist die Lage in den Palästinensergebieten heute hoffnungsloser denn je – nicht nur im Gazastreifen, sondern auch im Westjordanland. Die neue rechts-religiöse Regierung in Israel forciert hier den Ausbau von jüdischen Siedlungen und schafft damit ständig neue Fakten. Als Reaktion auf palästinensische Gewalt kommt es häufig zu israelischen Militäreinsätzen in Flüchtlingslagern und anderen Hotspots. Hinzu kommt die stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit der Bevölkerung sowie die Kontrolle palästinensischer Ressourcen durch die Besatzungsmacht. All das unterläuft das Ziel eines eigenen palästinensischen Staats, Palästinenser sprechen von Ghettoisierung, Apartheid und Kolonialismus; vertreiben lassen wollen sie sich aber nicht. Eine Reportage aus dem Westjordanland.