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Kennen Sie das? Sie unterhalten sich darüber, was einer Person an Schwerem zugestoßen ist und jemand sagt: ‚Das hat sie nicht verdient.’ Falls jemand einen ungesunden Lebenswandel führt und nun im Krankenhaus behandelt wird, wünscht man ihm gute Genesung. Doch im Stillen denkt mancher: Ein bisschen ist er selbst daran schuld, wie es ihm jetzt geht. Aber wer ein geordnetes Leben geführt hat und dann in Not gerät, hat mein Mitgefühl. Nicht selten schleicht sich der Gedanke ein: Wie kann Gott das zulassen? Gerade in Bezug auf Menschen, die an ihn glauben, sich für ihre Mitmenschen einsetzen, die mutig Lebensumstände verbessern wollen, bricht diese Frage auf.
Circa 700 Jahre v. Chr. waren die Assyrer die Militärmacht im Nahen Osten. Manche ihrer Nachbarn konnten sich ihre Freiheit nur durch Zwangszahlungen erkaufen. Zu der Zeit regiert Hiskia in Jerusalem. Ein König, der Gottes Wort ernst nimmt und sich danach richtet (vgl. 2. Könige 18,6). Und der sich entscheidet, die Zwangszahlungen an Assyrien einzustellen. Was zur Folge hat, dass die Assyrer in sein Land einmarschieren. In dieser aussichtslosen Lage ist Hiskia bereit, die Zahlungen wieder aufzunehmen und mit den Assyrern über deren Abzug zu verhandeln. Die nehmen die Zahlungen gerne an, doch angesichts ihrer militärischen Überlegenheit denken sie nicht an Rückzug. Über Vermittler fragen sie Hiskia unverblümt: „Auf wen vertraust du… Glaubst du, Kampfkraft und zahlenmäßige Stärke durch bloße Worte ersetzen zu können“ (2. Könige 18,19.20)? Sie halten ihm nicht nur seine eigene militärische Schwäche und die möglicher Verbündeter vor Augen. Sie haben auch mitbekommen, dass er ein Mann ist, der auf Gott vertraut. Und in der Tat nimmt sich Hiskia Zeit, um zu beten. Überzeugt davon, dass sie ihm überlegen sind, spotten die Assyrer darüber und lassen ihm eine Aufforderung zur Kapitulation überreichen. Und Hiskia?
„Als Hiskia den Brief gelesen hatte, ging er hinauf zum Haus des HERRN und breitete ihn aus vor dem HERRN.“ So steht es im zweiten Buch der Könige, Kapitel 19 Vers 14. Ich bin beeindruckt davon, dass Hiskia nicht seine Sicherheitsberater zusammenruft oder verzweifelt hin und her läuft und sich fragt: Was soll ich nur machen? Und ich stelle mir vor, wie er sich den seitenlangen Brief unter den Arm klemmt, damit zum Tempel geht und ihn dort ausbreitet. An dem Ort, von dem Gott gesagt hat, dass er dort anwesend sein will (1. Könige 8,27-29). Als ob Hiskia sagen wollte: ‚Jetzt sieh dir an, Gott, was sie mir geschrieben haben.‘ Weiß Gott denn nicht, was dort steht? Natürlich weiß er das. Doch für Hiskia war es wohl hilfreich, hier im Tempel einen ruhigen Platz gefunden zu haben, um vor Gott auszusprechen, was ihn bewegt. Er beginnt damit, Gott zu loben: „Du allein bist Gott über alle Königreiche der Erde“ (2. Könige 19,15). Und er gibt zu, dass seine Feinde siegreich waren. Er ihnen unterlegen ist. Und er bittet: „HERR, unser Gott, rette uns… dann werden alle… wissen, dass du allein, HERR, Gott bist“ (2, Könige 19,19).
Ich bin froh, dass ich nicht solche Entscheidungen wie Hiskia treffen muss, die das Leben vieler Menschen tiefgreifend beeinflussen. Und ich bin dankbar, dass ich wie er einen ruhigen Ort aufsuchen kann, um Gott vorzulegen, was mich herausfordert. Ob es ein Kirchenraum ist, der mir hilft, vor Gott auszusprechen, was mir Not macht oder ein stiller Platz in der Wohnung, ist zweitrangig. Der lebendige Gott hört.
Autor: Werner Heise
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Kennen Sie das? Sie unterhalten sich darüber, was einer Person an Schwerem zugestoßen ist und jemand sagt: ‚Das hat sie nicht verdient.’ Falls jemand einen ungesunden Lebenswandel führt und nun im Krankenhaus behandelt wird, wünscht man ihm gute Genesung. Doch im Stillen denkt mancher: Ein bisschen ist er selbst daran schuld, wie es ihm jetzt geht. Aber wer ein geordnetes Leben geführt hat und dann in Not gerät, hat mein Mitgefühl. Nicht selten schleicht sich der Gedanke ein: Wie kann Gott das zulassen? Gerade in Bezug auf Menschen, die an ihn glauben, sich für ihre Mitmenschen einsetzen, die mutig Lebensumstände verbessern wollen, bricht diese Frage auf.
Circa 700 Jahre v. Chr. waren die Assyrer die Militärmacht im Nahen Osten. Manche ihrer Nachbarn konnten sich ihre Freiheit nur durch Zwangszahlungen erkaufen. Zu der Zeit regiert Hiskia in Jerusalem. Ein König, der Gottes Wort ernst nimmt und sich danach richtet (vgl. 2. Könige 18,6). Und der sich entscheidet, die Zwangszahlungen an Assyrien einzustellen. Was zur Folge hat, dass die Assyrer in sein Land einmarschieren. In dieser aussichtslosen Lage ist Hiskia bereit, die Zahlungen wieder aufzunehmen und mit den Assyrern über deren Abzug zu verhandeln. Die nehmen die Zahlungen gerne an, doch angesichts ihrer militärischen Überlegenheit denken sie nicht an Rückzug. Über Vermittler fragen sie Hiskia unverblümt: „Auf wen vertraust du… Glaubst du, Kampfkraft und zahlenmäßige Stärke durch bloße Worte ersetzen zu können“ (2. Könige 18,19.20)? Sie halten ihm nicht nur seine eigene militärische Schwäche und die möglicher Verbündeter vor Augen. Sie haben auch mitbekommen, dass er ein Mann ist, der auf Gott vertraut. Und in der Tat nimmt sich Hiskia Zeit, um zu beten. Überzeugt davon, dass sie ihm überlegen sind, spotten die Assyrer darüber und lassen ihm eine Aufforderung zur Kapitulation überreichen. Und Hiskia?
„Als Hiskia den Brief gelesen hatte, ging er hinauf zum Haus des HERRN und breitete ihn aus vor dem HERRN.“ So steht es im zweiten Buch der Könige, Kapitel 19 Vers 14. Ich bin beeindruckt davon, dass Hiskia nicht seine Sicherheitsberater zusammenruft oder verzweifelt hin und her läuft und sich fragt: Was soll ich nur machen? Und ich stelle mir vor, wie er sich den seitenlangen Brief unter den Arm klemmt, damit zum Tempel geht und ihn dort ausbreitet. An dem Ort, von dem Gott gesagt hat, dass er dort anwesend sein will (1. Könige 8,27-29). Als ob Hiskia sagen wollte: ‚Jetzt sieh dir an, Gott, was sie mir geschrieben haben.‘ Weiß Gott denn nicht, was dort steht? Natürlich weiß er das. Doch für Hiskia war es wohl hilfreich, hier im Tempel einen ruhigen Platz gefunden zu haben, um vor Gott auszusprechen, was ihn bewegt. Er beginnt damit, Gott zu loben: „Du allein bist Gott über alle Königreiche der Erde“ (2. Könige 19,15). Und er gibt zu, dass seine Feinde siegreich waren. Er ihnen unterlegen ist. Und er bittet: „HERR, unser Gott, rette uns… dann werden alle… wissen, dass du allein, HERR, Gott bist“ (2, Könige 19,19).
Ich bin froh, dass ich nicht solche Entscheidungen wie Hiskia treffen muss, die das Leben vieler Menschen tiefgreifend beeinflussen. Und ich bin dankbar, dass ich wie er einen ruhigen Ort aufsuchen kann, um Gott vorzulegen, was mich herausfordert. Ob es ein Kirchenraum ist, der mir hilft, vor Gott auszusprechen, was mir Not macht oder ein stiller Platz in der Wohnung, ist zweitrangig. Der lebendige Gott hört.
Autor: Werner Heise
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