eitweilig gilt er als der komischste Mann Hollywoods. Aber Jerome Silberman, so sein gebürtiger Name, will sich nie als Clown verstanden wissen. "Ich liebe es zu spielen, Figuren zu kreieren, vor allem dann, wenn sie einer phantastischen Welt entspringen."Ob Willy Wonka in "Charlie und die Schokoladenfabrik" oder "Dr. Frankenstein" – nach dem Grundsatz "nicht Leben imitieren, sondern Leben schaffen" erschließt er sich seine komischen Rollen mit einem einfühlsam-emotionalen Ansatz.Durch die Broadway-Inszenierung "Mutter Courage" trifft er 1963 den Lebensgefährten seiner Spielpartnerin Anne Bancroft: Mel Brooks wird sein Freund, sein Mentor, der Mann, der ihn schließlich zum Star für Komödien mit Tiefgang macht. Zum sanftmütigen Durchschnittsmann, der strauchelt. Schon in Arthur Penns "Bonnie und Clyde", seinem Film-Debut, wird er als entführter Bestatter zum Hysteriker. In Woody Allens "Was sie schon immer über Sex wissen wollten..." zerbricht er als Arzt an seiner Liebe zu einem Schaf. Gene Wilder schreibt, singt, tanzt, produziert und ist immer auf der Suche, sagt er. Nach dem Krebstod seiner dritten Ehefrau setzt er sich für die Früherkennung und Behandlung der Krankheit ein. Seine eigene Alzheimer-Diagnose hält er bis zu seinem Tod mit 83 Jahren geheim. Er wolle die strahlende Freude und das Lachen seiner Willy Wonka-Fans nicht mit einer Krankheit überschatten.