Virologen können in der Corona-Pandemie beides sein, Helden und Reizfiguren. Der bekannte Viren-Experte Jonas Schmidt-Chanasit fordert deshalb in dieser Podcast-Folge von "Tonspur Wissen" mehr Schutz für Forscher: "Wissenschaft braucht einen geschützten Raum", auch um Erkenntnisse ausdiskutieren zu können. "Wir haben nicht 80 Millionen Virologen in Deutschland", sagt er.
Die Psychologin Cornelia Betsch von der Universität Erfurt erklärt, Wissenschaft zum Anfassen sei konkreter, wenn die Menschen zu einzelnen Personen eine ähnliche Beziehung aufbauen könnten wie zum Lieblingshelden in einer Serie. Es entstünde eine Art "Popkult". Dabei gehe es zwar um Wissen, aber auch um Unterhaltung. Für den Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft, Matthias Kleiner, hat das aber auch Grenzen. Im Podcast sagt er: "Die Gesellschaft hat ein Recht auf mein Wissen als Wissenschaftler. Sie hat aber kein Recht darauf, über meine Haare zu diskutieren."
Wie Wissenschafts-Kommunikation in der Corona-Krise funktioniert, wie sie sich verändert hat und wo genau sie im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und Politik liegt, erklären Betsch, Kleiner und Schmidt-Chanasit im Gespräch mit Moderatorin Ursula Weidenfeld. "Tonspur Wissen" ist ein Podcast von t-online.de und der Leibniz-Gemeinschaft.