Bist du ein Micromanager?
Vielleicht hilft die Grafik bei der Selbsteinschätzung:
Micromanagement
Micromanagement liegt dann vor, wenn der Projektleiter sehr viel Wert auf Details legt und immer sicherstellen will, dass alle Aufgaben korrekt und termingerecht erledigt werden.
Soll das jetzt schlecht sein?
Das klingt doch gar nicht so übel!
Ist es auch nicht. Zumindest nicht dann, wenn es mit einem gesunden Maß praktiziert wird. Micromanager haben das Problem, dass der Wunsch nach Kontrolle und die Fokussierung auf Details sich auf das gesamte Projekt bezieht – von großen Entscheidungen bis zur kleinsten Aufgabe.
Natürlich hat eine straffe Führung „an der kurzen Leine“ in bestimmten Situationen seine Berechtigung. Besonders dann, es zu Beginn darum geht, Weichen zu stellen oder kritische Projektsituationen zu meistern.
Gute Führung im Projekt zeichnet sich allerdings dadurch aus, dass das Team eigenständig Aufgaben umsetzen kann. So dass du dich auf deine Kernaufgaben konzentrieren kannst: Die Steuerung, Koordination und Kommunikation.
Liegt auf diesen Kernaufgaben dein Fokus? Oder tendierst du doch zum Micromanager? Schau dir an, woran du das festmachen kannst:
Symptome
* Du hast das Gefühl, die anstehenden Aufgaben am allerbesten erledigen zu können. Deinen Leuten traust du nicht so recht über den Weg.* Du delegierst Arbeit wie folgt: Die wichtigen Aufgaben liegen bei dir, während die wenig anspruchsvollen und „langweiligen“ Tasks abgegeben werden können.* Du willst immer genau wissen, woran deine Mitarbeiter wann arbeiten.* Du möchtest gern alle Aufgaben bis ins letzte Detail verstehen.* Du vergewisserst dich durch kurze Anrufe oder Nachfragen, wie es läuft. Auch gern abends oder wenn du selbst gerade am Strand liegst.* Du legst Wert auf jedes Detail. (Bösartige Menschen würden es „überpenibel“ nennen.)* Du gibst gern vor, wie Aufgaben Schritt für Schritt erledigt werden sollen.* Du möchtest bei Emails immer auf CC gesetzt werden, um gut informiert zu sein.
Micromanagement ist in vielen Fällen ein Zeichen von Unsicherheit: „Weil ich nicht das Gefühl habe, alles überblicken zu können, beschäftige ich mich intensiv mit allen Details.“
Auswirkungen
Auf dich:
* Dein Schreibtisch ist viel zu voll. Voll mit Aufgaben, die eigentlich nicht deinen Hauptaufgaben zählen. Und die die Anderen oft besser erledigen können.* Du verzettelst dich in Details. Deine Aufgabe ist der Blick auf das große Ganze, auf die Erreichung der Projektergebnisse. Durch Arbeiten und Kontrollen im Detail geht viel Aufmerksamkeit für die wesentlichen Aufgaben verloren.* Du wirst immer zu viel Arbeit haben. Weil dein Team nicht zur Selbständigkeit erzogen wird. Dieser Führungsstil ist nicht auf die Zukunft ausgerichtet.* Du machst dir selbst zu viel Druck. Weil du alles genau verstehen und kontrollieren musst. Und das verursacht Stress.
Auf deine Leute:
* Es werden keine eigenständigen Entscheidungen getroffen. Du signalisierst, dass die gesamte Verantwortung bei dir liegt. Dein Team wird entsprechend handeln, und keinerlei eigene Entscheidungen treffen. Schon aus der Angst heraus, falsch zu entscheiden.* Eigenes Denken und eigene Ideen werden unterdrückt. Wer will schon ständig ausgebremst werden? Sobald ein Anderer bis ins letzte Detail alles überwacht, arbeitet das eigene Hirn schnell auf Sparflamme.* Mitarbeiter können nicht aus Fehlern lernen. Aus Fehlern lernt man bekanntermaßen am besten. Und zwar aus eigenen.