Schüchternheit, zu hohe Ansprüche oder steht die berufliche Karriere an erster Stelle? Was auch immer der Grund dafür sein mag: Viele Menschen in Deutschland sind Singles. 35 Prozent – also knapp jeder Dritte – laut einer Umfrage der Online-Partnervermittlung Elite-Partner. Im Alter von 18 bis 29 Jahren ist sogar fast jeder Zweite alleinstehend.
Aber braucht es überhaupt einen Partner oder eine Partnerin, um glücklich zu sein, sich komplett zu fühlen? Annika Gley berät die Menschen, die bislang erfolglos auf die Suche nach ihrer besseren Hälfte gegangen sind. Die Paartherapeutin und Diplom-Pädagogin hat sich zur Singleberaterin ausbilden lassen.
Sie sagt, die Bedeutung einer Beziehung habe sich im Laufe der Zeit gewandelt. Es gehe nicht mehr um Versorgungssicherheit – ökonomische Gründe stünden nicht mehr im Vordergrund. Und noch etwas hat sich verändert: Single-Sein ist nicht mehr so negativ behaftet, sondern entwickelt sich zum gesellschaftlich legitimierten Lebensentwurf.
Trotzdem berichten die Klientinnen und Klienten von Annika Gley noch davon, dass sie von außen suggeriert bekämen, sie müssten doch unglücklich sein, so ganz ohne Partnerschaft. „Single-sein ist keine Zwischenphase, in der man einfach darauf wartet, dass der nächste Partner oder die nächste Partnerin kommt“, sagt Gley. Viele, die zu ihr, kämen, müssten das erst einmal verstehen.
In dieser Folge von „BZ am Ohr“ spricht die Singelberaterin Annika Gley über Tinder-Nachhilfe, wie man die kalte Jahreszeit als Alleinstehender durchhält und ob Frauen die glücklicheren Singles sind.
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