Die Kirche muss zu Grunde gehen
Das ganze Wochenende haben sich in allen Medien und auf allen Kanälen die Nachrichten aus dem Vatikan überschlagen. Der neue Papst und seine ersten Tage und Taten und der Rest der Welt ist begeistert. Ein hier örtlicher Redakteur bemerkte am Freitag: "Siehe da – Kirche ist out, Kirche ist tot, aber hey: weißer Rauch und alle hängen am Fernseher." – Die beiden Tage vorher war es ja so: Alle schauen mehrmals am Tag auf einen Schornstein und hoffen auf weißen Rauch. Schwarzer Rauch – noch kein Papst. Weißer Rauch – der Neue ist gewählt.Rauchzeichen als Verkündungsmedium. Und das im 21. Jahrhundert. Und wir merken, wie fasziniert die Welt und die Medien sind, die sonst von schnellsten Socialmedia-Nachrichten leben und schnell und laut und schrill alles registrieren und verkünden und in die Welt senden wollen.Und dann in der Realität einer Predigt am Sonntag in unserer Pfarrkirche: "Die Kirche muss zugrunde gehen." Waaas? Was hat er gesagt? Zugrunde gehen? Wieso dass denn? Und dann die Erklärung: Die Kirche muss zu ihrem Grund zurückgehen, runter auf den Grund, runter zu Jesus Christus, der die Kirche gegründet hat und sagt: "Ich bin der gute Hirt, ich kennen die Meinen und die Meinen kennen mich, sie hören auf meine Stimme und folgen mir."Wenn das Papst Leo gelingt, wieder darauf hinzuweisen, dass es darum geht, auf Jesus zu hören, seinen Worten zu folgen und zu leben, wie er gelebt hat, dann hat er ein nahezu unglaubliches Werk geschafft. Dann kann niemand mehr sagen: Kirche ist out, Kirche ist tot – denn hey, da ist einer, der als guter Hirt gewählt, mit Wort und Tat losgeht. "Wir wollen als synodale Kirche unterwegs sein und alle mitnehmen, auf dem Weg, den Jesus uns gewiesen hat", sagt er in seiner allerersten Ansprache und meint sich selbst und mich und uns alle. Gehen wir mit?