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By Juli Zeh
The podcast currently has 36 episodes available.
In dieser Folge von “Edle Federn” spricht Juli Zeh mit Marc-Uwe Kling über seinen neuen Roman „Views”.
Marc-Uwe Kling hat mit seinen Känguru-Chroniken Millionen Leser und Hörer begeistert. Der zweifache deutsche Meister im "Poetry-Slam" ist künstlerisch sehr breit aufgestellt. Er hat sein eigenes Comedy-Programm, ist Podcaster, zudem Filmregisseur und Liedermacher. Mit seinem neuen Buch hat er schriftstellerisches Neuland betreten und sich erstmals an einen Thriller gewagt.
Juli Zeh und Marc-Uwe Kling diskutieren in diesem The Pioneer Podcast unter anderem das gesellschaftliche Suchtverhalten in den sozialen Medien und darüber, warum sich sowohl Sex aber auch Angst in Medien immer gut verkaufen lassen.
Juli Zeh sagt über VIEWS: „Bei aller Vielseitigkeit gibt es aber eine Haupt-Qualität, die sich wie ein roter Faden durch Mark Uwes gesamtes Werk zieht. Er ist ein subtiler Zeitgeist-Beobachter, der den Leuten in Herzen und Hirne aber auch auf die Hände schaut. Marc Uwe hinterfragt, was ist. Und zeigt, was vielleicht kommt. Haltung zeigen ohne Belehrung, Nachdenklichkeit und Humor verbinden Suspense und Witz mit substantiellem Hintergrund. Das ist das Rezept für gelungene Kunst. In Marc-Uwes Fall auf erstaunlich vielen Sektoren.”
In dieser Folge von "Edle Federn" spricht Juli Zeh mit der Schauspielerin und Jungautorin Valery Tscheplanowa über ihr Buch "Das Pferd im Brunnen".
Tscheplanowas Debütroman ist eine autobiografisch inspirierte Suchbewegung in die eigene Vergangenheit, in der sie biographische Bruchstücke zu einem familiären Mosaik zusammensetzt. Mit Alltagserzählungen aus dem vergangenen Sowjet-Sozialismus und der darauf folgenden Umbruchphase, schildert sie die Geschichte von vier starken Frauen im Russland des 20. und 21. Jahrhunderts.
Die beiden Autorinnen sprechen über einen Zufall, der Tscheplanowa zum Schreiben brachte und wie sie nun ihre Autorenstimme „anzapft“. Sie erörtern den Begriff der “Freiheit” als Mischung aus Auswahl und (Eigen-)Verantwortung und diskutieren darüber, ob Glück eine aktive Tätigkeit ist.
Juli Zeh sagt über DAS PFERD IM BRUNNEN: “Der Text liest sich eher wie ein Reisetagebuch durch eine persönliche Familiengeschichte. Beobachtungen, Anekdoten, Reflexionen, Episoden und Meditationen fügen sich zu einer Collage, die uns nicht nur Valeries Tscheplanowas Familie näher bringt, sondern auch ihr persönliches Russland. Nicht das von Dostojewski, schon gar nicht das von Putin, sondern einen seltsamen, viel zu großen Vielvölkerstaat, in dem Moskau zumeist nur ein sehr weit entfernter Ort ist. Man kann Russland nicht verstehen, weil es Russland nicht gibt, aber man kann es offenbar zum Klingen bringen, als würde man eine Saite anschlagen, deren Ton noch lange nachhallt. Valery Tscheplanowa kann das.”
In dieser Folge von “Edle Federn” spricht Juli Zeh mit Navid Kermani über seinen Roman “Das Alphabet bis S”.
Sein jüngstes Werk ist eine Art Tagebuch, in dem der öffentliche Intellektueller und Bestsellerautor sich und seine Erfahrungen in einer fiktiven Geschichte mit Fäden der Realität entkapselt.
Im Gespräch mit Juli Zeh spricht er darüber, wie er seine Stimme als Autor gefunden hat, wie das Lesen und Schreiben ineinander fließen und über die Grenzen zwischen dem Erdachten und dem Erlebten.
Juli Zeh sagt über DAS ALPHABET BIS S: „Es geht um Krankheit und Tod, um Hoffnung und Verzweiflung, um Religion und Politik, um das Schreiben und das Lesen, Lieben und Hassen und immer wieder um die Macht der Literatur. All das wären natürlich auch Themen für eine philosophische Abhandlung. Aber Navid Kermani entwirft stattdessen ein Kaleidoskop aus unzähligen Gedankensplittern, die je nachdem, wie man sie dreht und wendet, sich zu immer neuen, aufregenden Bildern fügen. Das Ganze in einer Sprache, die bei aller Kunstfertigkeit angenehm uneitel ist und trotz hoher poetischer Kraft nie ins Selbstverliebte kippt. Man kann dieses Buch schnell oder langsam von vorne oder von hinten einmal oder hundertmal lesen.“
In dieser Folge von „Edle Federn“ spricht Juli Zeh mit der Schriftstellerin Jana Scheerer über ihren neuen Roman „Die Rassistin.“
Scheerer’s jüngste Veröffentlichung wirft einen Blick auf eine kontroverse Shitstorm-Situation an einer Universität und stellt die Frage: „War das jetzt rassistisch?“
Im Gespräch sprechen die beiden Autorinnen über den Ursprung des Titels, die Rolle der politischen Korrektheit in der heutigen Kultur und befassen sich mit den Nuancen von Schuld und gesellschaftlichen Erwartungen.
Juli Zeh sagt über DIE RASSISTIN: „Abgesehen von der politischen Aktualität ist die Rassistin auch ein erzählerisches Experiment. Der erzählerische Kunstgriff läutet ein Erzählverfahren ein, das den Roman zu einem besonderen Lesevergnügen macht. Der Text läuft die ganze Zeit auf mehreren Ebenen. Alles, was geschieht oder geschehen könnte, wird von unterschiedlichen Figuren kommentiert, vom wahren Autor, vom Proktologen des wahren Autors, von der Ehefrau der Protagonistin, von einem “woken” Nachbarsmädchen, von der Lektorin des Manuskripts usw. Irgendwann hat die Hauptfigurin ein einziges Stimmengewirr im Kopf. Die Vielstimmigkeit eines Diskurses, in dem immer alle mitreden wollen, ganz egal, wie viel Ahnung sie von der Sache haben.”
In dieser Folge von "Edle Federn" spricht Juli Zeh mit Susanne Tägder, die in Deutschland und den USA Jura studiert hat und danach lange Richterin am Sozialgericht in Karlsruhe war. Heute lebt sie mit ihrer Familie in der Schweiz und in Kalifornien. Für ihre Kurzgeschichten wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. “Das Schweigen des Wassers” ist ihr erster Kriminalroman, der auf einem spektakulären Mordfall in der ehemaligen DDR beruht.
Juli Zeh spricht mit Susanne Tägder über ihren Quereinstieg in die Literatur, den Fall, der für sie als Inspiration diente und die Wahrnehmung von Recht und Ungerechtigkeit in der Nachwendezeit.
Juli Zeh sagt über DAS SCHWEIGEN DES WASSERS: “Susanne Tägder ist eine Meisterin der scharfen Kontur. Ihr erster Kriminalroman ist darüber hinaus höchst spannend und behandelt ein Meta-Thema, das man ohne Übertreibung als anthropologische Konstante bezeichnen kann. Das Schweigen des Wassers handelt davon, wie Menschen durch historische und politische Verwerfungen zu Heimatlosen werden. Man begreift beim Lesen, dass es nicht unbedingt eine geografische Bewegung wie Flucht oder Vertreibung sein muss, die Heimaten vernichtet."
Juli Zeh, die aktuell erfolgreichste deutsche Gegenwartsautorin, präsentiert einmal im Monat ihren Literatur-Podcast “Edle Federn” auf The Pioneer: Ein Gast, eine Stunde, ein Werk! Einerseits ein intimes Werkstattgespräch über den schriftstellerischen Alltag und Routinen der jeweiligen Autorinnen und Autoren - andererseits eine literarische Reise in ihre Gedankenwelt.
In dieser Sonderfolge zu Ostern präsentiert Juli Zeh Ausschnitte aus Gesprächen mit den “edelsten Federn” des Landes: Dörte Hansen, Daniel Kehlmann, Bernhard Schlink, Nele Neuhaus, Lisa Eckhart, und Feridun Zaimoglu. Dieser Podcast ist eine Reise in die äußerst facettenreiche Welt der deutschsprachigen Literatur mit den erfolgreichsten, wichtigsten und hörenswertesten Stimmen der gesamten Zunft. Sollten Sie dabei Lust auf mehr bekommen: Sie finden alle Folgen unseres Literatur Podcasts “Edle Federn” auf The Pioneer.de
Juli Zeh, die aktuell erfolgreichste deutsche Gegenwartsautorin, präsentiert einmal im Monat ihren Literatur-Podcast “Edle Federn” auf The Pioneer: Ein Gast, eine Stunde, ein Werk! Einerseits ein intimes Werkstattgespräch über den schriftstellerischen Alltag und Routinen der jeweiligen Autorinnen und Autoren - andererseits eine literarische Reise in ihre Gedankenwelt.
In dieser Sonderfolge zu Ostern präsentiert Juli Zeh Ausschnitte aus Gesprächen mit den “edelsten Federn” des Landes: Dörte Hansen, Daniel Kehlmann, Bernhard Schlink, Nele Neuhaus, Lisa Eckhart, und Feridun Zaimoglu. Dieser Podcast ist eine Reise in die äußerst facettenreiche Welt der deutschsprachigen Literatur mit den erfolgreichsten, wichtigsten und hörenswertesten Stimmen der gesamten Zunft. Sollten Sie dabei Lust auf mehr bekommen: Sie finden alle Folgen unseres Literatur Podcasts “Edle Federn” auf The Pioneer.de
In dieser Folge von “Edle Federn” spricht Juli Zeh mit Julia Franck über die verstorbene Autorin Diane Oliver und ihre Kurzgeschichtensammlung “Nachbarn: Storys”.
Julia Franck selbst hat für ihre Kurzgeschichten und Bücher zahlreiche Auszeichnungen, Preise und Stipendien gewonnen. Unter anderem wurde ihr Roman "Die Mittagfrau" mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Sie selbst erklärte "Vielleserin" entdeckte durch die intensive Lektüre anderer Werke eine Sammlung von Kurzgeschichten der jung verstorbenen Autorin Diane Oliver mit dem Titel: “Nachbarn: Storys”
Diane Oliver wuchs in den Südstaaten auf – und in ihren Kurzgeschichten verarbeitete sie ihre Alltagserfahrungen in den rassistischen USA der 60er Jahre.
Juli Zeh sagt über NACHBARN: STORYS:
Diane Oliver, die selbst in den Zeiten von Rassentrennung und Bürgerrechtsbewegung großgeworden ist, erschafft die Lebenssituation ihrer Charaktere so plastisch und hautnah, dass man beim Lesen immerhin die Chance bekommt, die aus heutiger Sicht vollkommen absurden Verhältnisse nachzufühlen.
Dabei sind Olivers Texte nicht politisch in dem Sinne, dass sie anklagen, fordern oder belehren würden. Diane Oliver ist definitiv eine Vertreterin des “Showing Not Telling” - also jener Kunst, die es wagt, ein Geschehnis möglichst präzise darzustellen, um dann dem Leser die Freiheit zu geben, es selbst zu bewerten. Gerade durch dieses Verfahren treffen ihre Kurzgeschichten ins Mark.
Das “Nachbarn: Storys” in hervorragender deutscher Übersetzung jetzt herausgegeben wurde, ist ein großes Geschenk. Dass es das einzige literarische Vermächtnis von Diane Oliver ist, ist ein herber Verlust. Was wäre, wenn diese Autorin nicht im Jahr 1966 gestorben wäre, sondern die US-amerikanische Geschichte bis heute begleitet hätte?
Vielleicht wäre sie neben den vielen weißen Männern wie Philip Roth, John Updike, Thomas Pynchon, TC Boyle und Jonathan Franzen, die eine weibliche schwarze Erzählerin geworden, deren Werk auf vergleichbare Weise in die Weltliteratur eingegangen wäre.
In dieser Folge von “Edle Federn” spricht Juli Zeh mit dem Comedian Felix Lobrecht über sein Buch “Sonne und Beton”. Der Roman wurde 2017 zum Bestseller und die Verfilmung des Stoffs über vier Berliner Schulfreunde hat im vergangenen Jahr weit über 1 Million Zuschauer in die Kinos gelockt.
Lobrechts Podcast “Gemischtes Hack” ist einer der erfolgreichsten Podcasts in Deutschland und seine Shows füllen Arenen mit Tausenden von Zuschauern, so dass sogar die New York Times über Felix Lobrecht ein großes Porträt unter dem Titel schrieb: “Bringing Some Cool to German Comedy”.
Im Gespräch mit Juli Zeh spricht Felix Lobrecht über seinen Weg vom Problemschüler zum Bestsellerautor und Comedy Star. Zudem geht es um die Suche nach guten Geschichten, den Unterschied zwischen dem Schreiben von Punch-Lines und Literatur und die geringen Möglichkeiten der Einflussnahme von Autoren, bei der Verfilmung ihrer Bücher.
Juli Zeh sagt über SONNE UND BETON: “Die Shows von Felix Lobrecht ziehen Tausende von Zuschauern an. Alles, was er dafür braucht, ist das Sprachzentrum in seinem Kopf und ein Mikrofon. Kein Wunder, dass auch der Roman “Sonne und Beton” einen hypnotischen Sog erzeugt, dem man sich kaum entziehen kann. Er übersetzte dafür die Sprache der Straßen von Berlin Neukölln in literarischen Text und erzeugt damit eine surrealistische Welt. “Sonne und Beton” ist auch ein schonungslos - und gleichzeitig immer respektvolles Porträt seines Protagonisten, der auf so vielen Ebenen die Arschkarte gezogen hat.
Arm, pubertär und dann auch noch weißgesichtig biodeutsch, was ihn in seiner Neuköllner Umgebung zu einer Art kuriosen Einzelfall macht. Die Welt von Lukas ist von ständiger Gewaltandrohung, von Chancenlosigkeit, bohrender Langeweile und sozialer Degradierung geprägt. Das Ringen darum, unter diesen Umständen ein intaktes Selbstbild zu behalten oder überhaupt erst einmal zu erzeugen, liest sich phasenweise spannend wie ein Psychokrimi.
Der große Verdienst von Sonne und Beton besteht darin, dass der Roman seine Figuren und seine Handlungsplätze weder romantisiert noch verurteilt. Er enthält sich der Werturteile und lässt die Dinge und Menschen buchstäblich für sich selbst sprechen. Wäre das Buch doppelt so lang, hätte man es vielleicht längst in eine Tradition gestellt mit einem bedeutenden Sozial- und Großstadtromanen wie Berlin Alexanderplatz von Alfred Döblin.
In dieser Folge von “Edle Federn” spricht Juli Zeh mit Nika Lubitsch, der Königin der “Self-Publisher”. Sie hat vor 12 Jahren damit begonnen, ihre Krimis als E-Books über den Kindle von Amazon selber zu verlegen, nachdem sie höchst unerfreuliche Erfahrungen mit dem deutschen Verlagswesen gesammelt hat. Sie gehört zu den “First-Movern” dieser Bewegung und konnte von ihrem ersten Roman “Der 7. Tag” allein 350.000 Exemplare verkaufen und ließ in den “E-Book Charts” beispielshalber so Bestseller wie “50 Shades of Grey” hinter sich.
Mit Juli Zeh spricht Nika Lubitsch über ihren aktuellen Roman “25 Cent - Was kostet ein Leben”. In dem Psychothriller geht es um eine junge Frau, die in Italien am römischen Trevi-Brunnen Opfer eines Raubüberfalls wird und ihr Gedächtnis verliert. Ein junger Mann hilft ihr dabei, ihre Identität wiederzufinden. Sie ahnt nicht, dass diese Begegnung weder Zufall noch Glück ist, sondern sie mitten hinein in ihren schlimmsten Albtraum katapultiert und zur tödlichen Falle wird.
Juli Zeh sagt über Nika Lubitsch: “ Schon nach den ersten Seiten von “25 CENT” möchte man einfach nur noch wissen, wie es weitergeht. Wir alle haben als Kinder so gelesen. Gierig, schnell, unersättlich. Völlig absorbiert von einer Geschichte, die uns für ein paar Stunden aus der Welt herausgelöst hat, in der wir uns normalerweise aufhalten und uns ein Abenteuer durchleben ließ, bei dem wir alles andere, sogar die eigene Person mit ihren Sorgen und Nöten vollständig vergaßen. Sich selbst vergessen zu können, gehört zu den wenigen echten Freiheiten, über die der Mensch verfügt. Wenn es gelingt, kann sich das anfühlen wie reines Glück. Genau das ist eines der großen Potenziale von Literatur, ihren Leserinnen und Lesern immer wieder das Glück dieser Freiheit zum Geschenk zu machen. So betrachtet ist das umfangreiche Werk von Nika Lubitsch wie eine gut bestückte Geschenkboutique. “
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