«Wenn wir unsere Meinung nicht sagen, leben wir im Koma.»
Giuseppe Gracia gilt heute als vielseitig gebildeter Mann: Journalist, Kommunikationsberater, hat Theologe studiert und ist ehemaliger Mediensprecher des Bistums Chur. Überdies hat er bereits 16 Bücher veröffentlicht – vier davon wurden Bestseller.
Seine Biografie begann jedoch weit weniger privilegiert. Gracia wuchs als Sohn einer Gastarbeiterfamilie in sehr einfachen, teils prekären Verhältnissen auf. Weil seine Eltern kaum über die Runden kamen, wurde er als Baby in eine Schweizer Pflegefamilie gegeben – eine Zeit, die ihn geprägt und gestärkt hat. Mit sechs Jahren kehrte er zurück zu seiner Herkunftsfamilie – ein Schritt, der für den kleinen Jungen alles andere als leicht war.
Als Teenager verlor er seinen Vater an Krebs. Die finanzielle Not wuchs und für Giuseppe stand fest: «Die Reichen sind schuld.» Er schloss sich marxistischen Ideen an, bewegte sich in linkspolitischen Kreisen, las viel, schrieb und diskutierte leidenschaftlich.
Mit dem christlichen Glauben konnte er damals nichts anfangen. In seinen damaligen Worten: «Entweder du bist intelligent oder katholisch.»
Doch ein Geschenk eines Freundes – ein Buch von Papst Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) – stellte diese Überzeugung auf den Kopf. Das Lesen eröffnete ihm neue Perspektiven und weckte sein Interesse an der Theologie. Aus Neugier begann er sogar zu studieren – eine Entscheidung, die sein Denken grundlegend veränderte.
Über die Kommunikationsbranche führte ihn sein Weg schliesslich als Mediensprecher zum Bistum Chur, wo er zehn Jahre lang tätig war. Gracia blieb nie leise: Er ist bekannt dafür, Klartext zu sprechen – auch wenn es aneckt. Debatten scheut er bis heute nicht. Für ihn ist Meinungsfreiheit essenziell: Sie hält Gesellschaften lebendig, fordert Mut und fördert Dialog.
Dafür setzt er sich auch in seiner neuen Rolle als Herausgeber des «Schweizer Monats» ein: Ein Ort, an dem unterschiedliche Stimmen gehört werden sollen und wo er weiterhin für freie Diskussion, Haltung und geistige Auseinandersetzung kämpft.
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