1967 stellte Hansruedi Westermann (74) in Australien einen Auswanderungsantrag. Als gelernter Chemielaborant war er hochwillkommen. Australien bezahlte ihm damals sogar das Flugbillet. Aus heutiger Sicht ist er ein Exhippie. Mit Komunen und Basisdemokratie hatte er allerdings nichts am Hut. Auch die Anti-Vietnam-Bewegung war nicht sein Hauptantrieb. Sein persönlicher Motivationsschub war die Sehnsucht nach einem alternativen Leben: Als Selbstversorger leben, mit den Händen arbeitend, nahe an der Natur, weg von der Konsumwelt und dem geregelten Arbeitsalltag, zurück zu den fundamentalen Prinzipien eines selbstbestimmten Lebens.
Hansruedi Westermann lebt bis heute bescheiden. Er bewohnt ein Häuschen auf einem Hochplateau. Er kocht draussen. Bis heute besitzt er kein Badezimmer, ist aber dran, eines zu bauen.