Dieses Jahr gab es gute Nachrichten zu HIV: Ein neues Medikament schützt mit zwei Spritzen pro Jahr zuverlässig vor Ansteckung. Anlass für uns, die Situation um HIV und Aids anzuschauen: Die Fortschritte sind enorm, wenn auch in der Schweiz etwas langsamer als anderswo.
Das Fachmagazin Science kürt ein HIV-Medikament zum Durchbruch des Jahres 2024: Lenacapavir. Es muss nur alle sechs Monate gespritzt werden und schützt doch zuverlässig vor einer Infektion mit HIV.
Fachleute und HIV-Aktivisten feierten die Studienergebnisse, die die Wirkung belegen. Denn vor allem dort, wo es immer noch viele Ansteckungen gibt, in vielen Ländern Afrikas, könnte das neue Medikament die Epidemie wirksam ausbremsen helfen. Und hierzulande könnte die Spritze dafür sorgen, die Ansteckungen, die es nach wie vor gibt, 352 HIV-Infizierte wurden 2023 in der Schweiz neu diagnostiziert, vollends auf null zu bringen.
Dieses Ziel, die Ansteckungen auf null zu bringen, hat sich inzwischen auch die Schweiz als Ziel offiziell vorgenommen, endlich, sagen manche. Denn andere Länder, Australien zum Beispiel, sind schon viel weiter.
Die HIV-Epidemie ist lange nicht mehr das, was sie in den 1990ern und frühen 2000er Jahren noch war. Menschen mit HIV können dank guter Therapien ein normales Leben führen, und auch die Ansteckungen sind von mehr als drei Millionen pro Jahr noch Mitte der 1990er auf 1,3 Millionen 2023 gefallen.
HIV zurückzudrängen ist also möglich. Dank sinkender Medikamentenpreise, dank Tabletten, die nicht nur die Krankheit bekämpfen, sondern auch vor Ansteckung schützen, und eben, dank neuer Innovationen, wie Lenacapavir.