Ob Teufelsbrücke oder Wilhelm Tell – Sagen haben im Alpenraum eine zentrale Bedeutung. Selbst vor dem Gletscherabbruch in Blatten wurde in Sagenform schon gewarnt. Sagen sind Erzählungen, die Geschichte mit der Gegenwart verbinden. Das tun sie unterhaltsam, manchmal aber auch ganz schön gruselig.
Kaum ein Tourismusort in den Bergen kommt ohne «Sagenpfad» aus. Kein Wunder gibt es im Alpenraum doch hunderte von Erzählungen, die Naturphänomene zu erklären suchen, bergspezifische Warnungen aussprechen oder ganz einfach Lokalgeschichte vermitteln. Was genau leisten Sagen? Wie funktionieren sie? Und warum erzählen wir sie uns wieder und wieder – selbst in hochmodernen und aufgeklärten Zeiten? Antworten darauf gibt der Literaturwissenschaftler Alfred Messerli, der sich zeitlebens mit dem populären Volksgut auseinandergesetzt hat und nach wie vor fasziniert ist davon.