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Seit Donald Trump erneut im Weißen Haus sitzt, hat sich das politische Tempo in den USA dramatisch beschleunigt. Entscheidungen werden im Alleingang getroffen, diplomatische Absprachen ignoriert, internationale Partner vor vollendete Tatsachen gestellt. Für Rieke Havertz, US-Korrespondentin der ZEIT und Co-Host des Podcasts "OK, America?", war das absehbar. „Dass Trump nur noch Ideologen um sich schart und Widerspruch ausschaltet, war im Wahlkampf deutlich zu erkennen.“ Die Geschwindigkeit, mit der er nun agiert, überrascht dennoch – selbst erfahrene Beobachter. Die Folgen dieser Politik reichen weit über die amerikanischen Grenzen hinaus: Europa steht unter Zugzwang, die eigene sicherheitspolitische Verantwortung neu zu definieren.
Gleichzeitig steht die US-Demokratie innenpolitisch unter Druck. Gerichte arbeiten – noch – unabhängig, doch Trump missachtet zunehmend ihre Entscheidungen. Der Supreme Court, konservativ besetzt, wird zur Rückversicherung für viele seiner Vorhaben. „Für Trumps Umfeld ist die Demokratie kein Ziel, sondern ein Hindernis“, warnt Havertz. Und während sich viele Amerikanerinnen und Amerikaner nach der Wahl zunächst ins Private zurückzogen, wächst inzwischen der Widerstand. Proteste wie die „No King“-Bewegung und linke Gegenkandidaten wie Zoran Mamdani zeigen: Die Zivilgesellschaft beginnt, sich neu zu organisieren. Die entscheidende Frage bleibt jedoch, ob auch die demokratische Partei daraus strategische Konsequenzen zieht – oder erneut den Moment verpasst.
Europa muss derweil lernen, mit einem unberechenbaren Partner umzugehen. Trumps Kurs ist volatil, sein Interesse an verlässlichen Bündnissen gering. Der NATO-Gipfel wurde zu einem Akt diplomatischer Schadensbegrenzung, doch der Schein trügt: „Diese Verlässlichkeit kann er jederzeit wieder aufkündigen.“ Auch China, so Havertz, werde bald wieder in den Fokus rücken – nicht als Nebenschauplatz, sondern als zentrales Spielfeld amerikanischer Machtpolitik. Im Gespräch mit Rieke Havertz entsteht das Bild einer Weltordnung in Bewegung – mit einem Europa, das entscheiden muss, ob es Zaungast bleibt oder selbst Gestaltungskraft entwickelt.
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Fotoquelle: Jacobia Dahm
By The 48forward StudiosSeit Donald Trump erneut im Weißen Haus sitzt, hat sich das politische Tempo in den USA dramatisch beschleunigt. Entscheidungen werden im Alleingang getroffen, diplomatische Absprachen ignoriert, internationale Partner vor vollendete Tatsachen gestellt. Für Rieke Havertz, US-Korrespondentin der ZEIT und Co-Host des Podcasts "OK, America?", war das absehbar. „Dass Trump nur noch Ideologen um sich schart und Widerspruch ausschaltet, war im Wahlkampf deutlich zu erkennen.“ Die Geschwindigkeit, mit der er nun agiert, überrascht dennoch – selbst erfahrene Beobachter. Die Folgen dieser Politik reichen weit über die amerikanischen Grenzen hinaus: Europa steht unter Zugzwang, die eigene sicherheitspolitische Verantwortung neu zu definieren.
Gleichzeitig steht die US-Demokratie innenpolitisch unter Druck. Gerichte arbeiten – noch – unabhängig, doch Trump missachtet zunehmend ihre Entscheidungen. Der Supreme Court, konservativ besetzt, wird zur Rückversicherung für viele seiner Vorhaben. „Für Trumps Umfeld ist die Demokratie kein Ziel, sondern ein Hindernis“, warnt Havertz. Und während sich viele Amerikanerinnen und Amerikaner nach der Wahl zunächst ins Private zurückzogen, wächst inzwischen der Widerstand. Proteste wie die „No King“-Bewegung und linke Gegenkandidaten wie Zoran Mamdani zeigen: Die Zivilgesellschaft beginnt, sich neu zu organisieren. Die entscheidende Frage bleibt jedoch, ob auch die demokratische Partei daraus strategische Konsequenzen zieht – oder erneut den Moment verpasst.
Europa muss derweil lernen, mit einem unberechenbaren Partner umzugehen. Trumps Kurs ist volatil, sein Interesse an verlässlichen Bündnissen gering. Der NATO-Gipfel wurde zu einem Akt diplomatischer Schadensbegrenzung, doch der Schein trügt: „Diese Verlässlichkeit kann er jederzeit wieder aufkündigen.“ Auch China, so Havertz, werde bald wieder in den Fokus rücken – nicht als Nebenschauplatz, sondern als zentrales Spielfeld amerikanischer Machtpolitik. Im Gespräch mit Rieke Havertz entsteht das Bild einer Weltordnung in Bewegung – mit einem Europa, das entscheiden muss, ob es Zaungast bleibt oder selbst Gestaltungskraft entwickelt.
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