Technologie verspricht Effizienz, Fortschritt, neue Möglichkeiten. Doch in Europas Unternehmen und Gesellschaften wächst nicht nur die Zahl der Innovationen, sondern auch das Misstrauen. Eine Studie der Kommunikationsagentur Hotwire zeigt, wie tief die Kluft zwischen Führungsetagen und Bevölkerung inzwischen geworden ist. Während CEOs euphorisch auf die Potenziale von KI, Quantencomputing und Digital Twins blicken, reagieren viele Mitarbeitende und Bürgerinnen mit Skepsis. „Erhöhte Effizienz“ gilt als Hauptnutzen – doch was rational klingt, bedeutet für viele vor allem: Arbeitsplatzverlust und wachsende Unsicherheit, sagt Ute Hildebrandt, CEO Continental Europe bei Hotwire.
Gleichzeitig beginnt sich ein neues europäisches Selbstbewusstsein zu formen. Statt blindem Silicon-Valley-Enthusiasmus setzt man zunehmend auf eigene Strukturen, strengere Regulierung und differenzierte Kommunikation. Hildebrandt beobachtet, dass Unternehmen zwar viel über Technologie sprechen, aber oft unklar, abstrakt und ohne gesellschaftliche Verankerung. Es fehle nicht nur an technischer Übersetzung, sondern auch an Haltung. Wer gehört werden will, müsse nicht lauter, sondern klarer werden – und erklären, wie Technologie dem Menschen dient, nicht nur dem Geschäftsmodell.
Die Menschen vertrauen heute weniger den Visionären als den echten Expertinnen – jenen, die forschen, statt pitchen. Unternehmen, die das verstehen, können den öffentlichen Diskurs mitgestalten. Doch dafür braucht es Mut zur Offenheit, Bereitschaft zur Verantwortung – und die Einsicht, dass Kommunikation nicht Beiwerk ist, sondern Bestandteil des Wandels. Die Studie gibt Anlass zur Hoffnung, dass ein solcher Wandel nicht nur möglich, sondern längst überfällig ist.
Die "Frontier Tech Confidence Tracker"-Studie gibt es unter:
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