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Donald Trump bringt die bisherige Weltordnung ins Wanken: Mit Territorialforderungen, Kritik an der EU und einem guten Draht zu Putin sorgt er für Unsicherheit. Auch aus europäischer Perspektive bröckeln Vertrauen und Verlässlichkeit der USA. Der Politologe Peter Birle hält die aktuelle Situation für "brandgefährlich". Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" spricht er sich dafür aus, unseren Blick für Partnerschaften in Lateinamerika zu schärfen.
Birle ist Leiter der Forschungsabteilung des Ibero-Amerikanischen-Instituts in Berlin. Von einer strategischen Partnerschaft sei schon lange die Rede, sagt Birle im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit", doch die gelte es mit Leben zu füllen. Luft nach oben gibt es für ihn dabei reichlich: "Wenn Europa und Lateinamerika in Zukunft eine regelbasierte internationale Ordnung wollen, müsste man sehr viel stärker ins Gespräch kommen", fordert Birle. Ein erster wichtiger Schritt wäre es, das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay zu ratifizieren.
Durch den EU-Mercosur-Deal würde eine der größten Freihandelszonen der Welt mit über 700 Millionen Menschen entstehen. Mehr als zwei Jahrzehnte wurde verhandelt, dann hat die EU im Dezember 2024 den Abschluss vermeldet. Auf den ersten Blick ein Erfolg, und doch fehlen die Ratifizierungen. Dabei könnte Argentinien zum Störfaktor werden, sagt Birle. "Argentiniens Präsident Javier Milei schießt immer wieder gegen den Mercosur", erklärt Birle. Zum anderen denke Milei laut darüber nach, "im Sinne einer Anpassung an die US-Politik" aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen. "Wenn Argentinien das tun sollte, dann ist der EU-Mercosur-Deal vom Tisch", so seine Warnung.
Auch angesichts der aktuellen Weltlage ist für Birle eine schnelle Ratifizierung, weil Europa und ein Teil Lateinamerikas dadurch Position "für eine regelbasierte internationale Ordnung und gegen die wachsende Verunsicherung" beziehen würden.
In Deutschland und auch in Europa hat man das wirtschaftliche Potenzial Lateinamerikas erkannt. Vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine macht deutlich, wie wichtig Rohstoffpartnerschaften auch mit dieser Region sind. Doch diese Partnerschaft wird Birle zufolge nicht gelebt. Im Klartext heißt das, "dass man Technologietransfer zulässt, Lieferketten gemeinsam aufbaut und nicht wieder in den traditionellen Kolonialwarenhandel zurückfällt".
Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an [email protected].
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Donald Trump bringt die bisherige Weltordnung ins Wanken: Mit Territorialforderungen, Kritik an der EU und einem guten Draht zu Putin sorgt er für Unsicherheit. Auch aus europäischer Perspektive bröckeln Vertrauen und Verlässlichkeit der USA. Der Politologe Peter Birle hält die aktuelle Situation für "brandgefährlich". Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" spricht er sich dafür aus, unseren Blick für Partnerschaften in Lateinamerika zu schärfen.
Birle ist Leiter der Forschungsabteilung des Ibero-Amerikanischen-Instituts in Berlin. Von einer strategischen Partnerschaft sei schon lange die Rede, sagt Birle im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit", doch die gelte es mit Leben zu füllen. Luft nach oben gibt es für ihn dabei reichlich: "Wenn Europa und Lateinamerika in Zukunft eine regelbasierte internationale Ordnung wollen, müsste man sehr viel stärker ins Gespräch kommen", fordert Birle. Ein erster wichtiger Schritt wäre es, das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay zu ratifizieren.
Durch den EU-Mercosur-Deal würde eine der größten Freihandelszonen der Welt mit über 700 Millionen Menschen entstehen. Mehr als zwei Jahrzehnte wurde verhandelt, dann hat die EU im Dezember 2024 den Abschluss vermeldet. Auf den ersten Blick ein Erfolg, und doch fehlen die Ratifizierungen. Dabei könnte Argentinien zum Störfaktor werden, sagt Birle. "Argentiniens Präsident Javier Milei schießt immer wieder gegen den Mercosur", erklärt Birle. Zum anderen denke Milei laut darüber nach, "im Sinne einer Anpassung an die US-Politik" aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen. "Wenn Argentinien das tun sollte, dann ist der EU-Mercosur-Deal vom Tisch", so seine Warnung.
Auch angesichts der aktuellen Weltlage ist für Birle eine schnelle Ratifizierung, weil Europa und ein Teil Lateinamerikas dadurch Position "für eine regelbasierte internationale Ordnung und gegen die wachsende Verunsicherung" beziehen würden.
In Deutschland und auch in Europa hat man das wirtschaftliche Potenzial Lateinamerikas erkannt. Vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine macht deutlich, wie wichtig Rohstoffpartnerschaften auch mit dieser Region sind. Doch diese Partnerschaft wird Birle zufolge nicht gelebt. Im Klartext heißt das, "dass man Technologietransfer zulässt, Lieferketten gemeinsam aufbaut und nicht wieder in den traditionellen Kolonialwarenhandel zurückfällt".
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