Wohin mit dem Atommüll? Das steht nun fest: Er soll dereinst in Nördlich Lägern vergraben werden. Das 123 Quadratkilometer grosse Gebiet nördlich der Stadt Zürich umfasst 15 Gemeinden und ist laut Matthias Braun der sicherste Ort für ein Tiefenlager: Hier eigne sich die Geologie am besten.
Jahrzehntelang wurde gebohrt, untersucht, getestet, diskutiert und argumentiert. Unterdessen ist der Begriff «Opalinus-Ton» vielen geläufig, die Regionen wie «Nördlich Lägern» allen ein Begriff. Nödlich Lägern, das ist der kurze Schluss der langen Suche. Die geeignete Gesteinsschicht ist in der Region am grössten, am dichtesten und am ruhigsten. Dies sei auch für die Gefahr von Erdbeben sehr wichtig, so die Nagra.
Am ruhigsten ist in Nördlich Lägern aber auch die politische Opposition. Haben politische Überlegungen keine Rolle gespielt? Der Verdacht kommt auf, da die heute gekürte Region vor sieben Jahren noch abgeschrieben werden sollte. Martin Neukom, Regierungsrat Kanton Zürich und Vorsitzender Ausschuss der Kantone im SGT, widersprach an der Medienkonferenz zum Standortentscheid: «Heute stehen wir an einem anderen Ort.» Die Frage sei lediglich, welcher der sicherste Standort sei: «Es war kein politischer Entscheid.»
«In Nördlich Lägern haben wir den besten Standort für ein Tiefenlager gefunden, mit den grössten Sicherheitsreserven. Erfreulich ist, dass wir einen eindeutigen geologischen Entscheid haben. Die Geologie hat gesprochen. Es wird eventuell nach einem Bundesratsentscheid und einem Beschluss des Parlaments ein Referendum möglich werden. Vorher gibt es auch noch eine Vernehmlassung, in der sich jeder Bürger vernehmen lassen kann», sagt Nagra-Chef Braun.