Drohgebärden gehören zum Repertoire des politischen Diskurses. Folgen einer Drohung keine Taten, verliert der Drohende schnell an Glaubwürdigkeit. Drohungen sind sowohl Erfolgsmodell als auch prekäre Strategie. Das gilt auf der politischen Bühne ebenso wie in Partnerschaften und in der Erziehung.Wenn der US-Amerikanische Präsident dem nordkoreanischen Machthaber mit «Feuer und Wut» droht, setzt er sich selber unter Zugzwang. Gleiches gilt für die Frau, die droht, ihren gewalttätigen Ehemann zu verlassen, aber auch für den Vater, der seiner Tochter ein Handyverbot in Aussicht stellt. Die Fachfrau für Pädagogik Heidi Simoni, der Paartherapeut Bruno Wermuth und der Direktor der Schweizerischen Friedensstiftung Swisspeace, Laurent Goetschel, loten das Potential und die Fallstricke von Drohungen aus.