Ein Kommentar von Rob Kenius.
Die Wirtschaft strebt zum Erwerb von Geld. Das gilt auch für den privaten Bereich. Die meisten Menschen wollen soviel Geld wie möglich verdienen oder an sich ziehen. Geld ist Mittel zum Wohlstand und Ziel des Handelns.
Geld ist offensichtlich der höchste Wert in unserer Zivilisation, aber es gibt einen materiellen, sogar mathematisch nachweisbaren Grund, dass dies falsch ist: Als höchster Wert und als Ziel des Handelns ist Geld immer weniger geeignet, ganz einfach, weil es viel zu viel und immer mehr davon gibt.
Die Geldmenge wird durch die Vergabe großer Kredite, besonders an Staaten, ständig vermehrt und der größte Kredit der jährlich vergeben wird, ist der Kredit der US-Notenbank FED an die Regierung der USA. Die Neuverschuldung der USA ist in den letzten Jahren fast genau gleich den Militärausgaben. Im Jahre 2022 sind das 800 Milliarden US-Dollar.
US-Schulden und Militär-Etat
Es besteht zwischen der privaten FED und der Administration der USA ein Einvernehmen, dass dieser Staats-Kredit nie zurückgezahlt wird. Das Bankenkonsortium finanziert damit das US-Militär und erhöht gleichzeitig die Menge an Dollars um diesen Betrag.
Das müsste eigentlich zur Inflation führen. Bis vor kurzem hatten wir nur Finanzinflation, erst am Aktienmarkt, dann bei Immobilien und jetzt sickert das Geld der Geldbesitzer in den Konsumbereich. Das liegt nur teilweise an den Sanktionen gegen Russland, der Hauptgrund ist die viel zu große Geldmenge. Dreiviertel allen Geldes sind überflüssig und kursieren fast nur in der Finanzwelt, Billionen verstecken sich auf geheimen Konten.
Die Inflation in den USA wurde und wird dadurch abgebremst, dass der Dollar die globale Leitwährung ist. Das bedeutet, der Wert des Dollars bleibt gleich, obwohl die Menge an Dollars ständig wächst und die USA mit diesen Dollars ihr riesiges Defizit ausgleichen. Sie kaufen und finanzieren alles, was sie in der Welt kriegen können.
Bis vor kurzem war die chinesische Währung noch fest an den Dollar gekoppelt. China hat damit den Dollar gestützt und so auch indirekt das US-Militär mitfinanziert, denn das Militär verursacht das große Defizit und die entsprechende Vermehrung der Geldmenge. Alle Staaten, die den US-Dollar als Leitwährung anerkennen, insbesondere Saudi-Arabien, beteiligen sich so an der Finanzierung der US-Militärpräsenz. Die Chinesen haben das jetzt revidiert.
Militär als realer Arm der Finanzmacht
Das Militär hat die Aufgabe, zu verhindern, dass große oder reiche Länder den US-Dollar nicht mehr als Leitwährung anerkennen, insbesondere dann, wenn sie Ölquellen besitzen. Die Ölländer sollen Öl nur gegen Dollar verkaufen, so dass die Käufer ihr eigenes Geld erst gegen US-Dollar tauschen müssen, ehe sie Öl bekommen. Wer sein Öl frei handelt, gerät auf den Radarschirm der US-Militärmacht.
So geschah es mit Irak und Libyen, es wurde versucht in Syrien. Auf der Liste der Widerspenstigen stehen schon lange Venezuela und Iran und ganz oben, an erster Stelle, Russland. Mit der riesigen überschüssigen Geldmenge würden Investoren gerne an das russische Öl und die Bodenschätze in Sibirien. Aber die Quellen und Minen sind in Staatsbesitz und werden nicht verkauft. Russland verkauft nur Öl und Gas, auch Diamanten und Erze, aber die Lagerstätten werden nicht privatisiert.
Unter Jelzin war das anders, da haben Oligarchen sich das Staatseigentum gegriffen und an den Westen verscherbelt. Der Nachfolger Putin hat das Spiel durchschaut und damit Schluss gemacht. Auch China erkennt den Dollar seit kurzem nicht mehr als Leitwährung an und wird jetzt von den USA militärisch bedroht: Flugzeugträger im Chinesischen Meer und andere Aktivitäten in der Region. Man interessiert sich auf einmal sehr für Taiwan und dessen Konflikt mit dem Mutterland China.
Das US-Militär greift Russland und China aber nicht an, weil diese Staaten zu groß sind und Atomwaffen besitzen,