Peter Zimmermann, der "Regensburger Goliath", war in jeder Beziehung ein außergewöhnlicher Mensch. Der Priester, der am Ende seines Lebens 2,24 Meter groß war, besaß nicht nur ein heiteres Gemüt und einen wachen Verstand, sondern auch großen Mut.
Mit seinen 2,14 m galt Peter Zimmermann im Ersten Weltkrieg als größter Soldat des gesamten deutschen Heeres. Indes war der "Regensburger Goliath", wie er sich einmal selbst bezeichnete, alles andere als kriegerisch veranlagt. Im Gegenteil. Schon im Januar 1916 wurde er aus der Armee entlassen und noch im selben Jahr in Regensburg zum Priester geweiht. Der ständig Kränkelnde erhielt keine eigene Pfarre, sondern er wurde als sogenannter Benefiziat im Maristenkloster Furth bei Landshut seelsorgerisch eingesetzt. Vor allem bei den jüngeren Klosterschülern war er wegen seines heiteren Wesens bald sehr beliebt.
Der krankhafte Längenwachstum des 1891 als armer Bauernbub in Warzenried im Bayerischen Wald Geborenen setzte während der Pubertät ein und endete erst mit 2,24m – er wuchs bis ans Ende seines Lebens. Bereits als Kind hatte er einen wachen Verstand bewiesen und durfte deshalb auf Empfehlung seiner Volksschullehrer das Priesterseminar in Regensburg besuchen. Auch als Seelsorger verlor er die weltlichen Dinge nie aus den Augen. Die zunehmende politische Radikalisierung während der späten Weimarer Republik betrachtete er mit höchster Sorge. Fast täglich veröffentlichte er Artikel im Landshuter "Kurier für Niederbayern", in denen er vor dem drohenden Heraufdämmern der Nazidiktatur warnte. Dafür kam er später, als die Nationalsozialisten tatsächlich an der Macht waren, zweimal in "Schutzhaft"; mindestens einmal wurde er dabei körperlich schwer misshandelt. Seinen Humor jedoch hat der "Regensburger Goliath" trotzdem nie verloren.