Haben Sie beim Dry January mitgemacht? Der sogenannte trockene Januar ist eine Bewegung, bei der im Januar jeweils komplett auf Alkohol verzichtet wird. Die Menschen erhoffen sich von dieser Pause häufig einen reflektierteren Blick auf den eigenen Konsum. Andere wollen sich selbst beweisen, dass sie es so lange aushalten ohne einen einzigen Drink. Und manchmal steht auch der gesundheitliche Aspekt im Vordergrund.
Im BaZ-Podcast spricht jetzt Marcel Heizmann von der Suchtberatung des Kantons Basel-Stadt unter anderem über diese selbst gewählte Trinkpause und erklärt, wieso vier Wochen Abstinenz tatsächlich schon etwas bringen für die eigene Gesundheit. Und er erklärt, woran man erkennen kann, dass man (noch) kein Problem hat mit dem Alkohol oder im Gegenteil, dass man dringend etwas ändern sollte.
Am Tisch sitzt auch Daniel Wiedmer. Bei ihm war es mit einer Pause nicht getan. Er hatte ein echtes Problem mit Alkohol. Als er eines Tages in einem thailändischen Hotelzimmer aufwachte, alleine zwischen leeren Bierdosen, beschloss er, ab sofort keinen Alkohol mehr zu trinken. Wiedmer erzählt im Podcast, wie er an jenem Tag vor anderthalb Jahren das letzte Bier aus dem Kühlschrank aufmachte, einen Schluck nahm und den Rest der Büchse ausleerte. Es blieb sein letzter Schluck bis heute.
Dass das nicht ganz einfach ist, kann auch Podcast-Moderator René Häfliger nachvollziehen, der in dieser Folge nicht nur Fragen stellt, sondern auch seine eigene Geschichte erzählt. Nachdem die Polizei ihn alkoholisiert auf dem Velo erwischt hatte, musste Häfliger gleich für ein ganzes Jahr seinen Führerausweis abgeben und durfte während dieser Zeit auch nichts trinken – obwohl parallel sein Beschwerdeverfahren lief, welches er schliesslich auch gewann.
Die Teilnehmer sprechen darüber, wie schwer es ist, dem Umfeld zu erklären, dass man nicht mehr trinkt. Wie sich nüchtern der Blick auf andere Menschen ändert, wenn diese nachts um 3 Uhr total dicht in einer Bar sitzen. Und sie sagen offen, in welchen Momenten es besonders schwer war, konsequent zu bleiben – und wie man es trotzdem schaffen kann.