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Vor Jahren hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog eine berühmte Rede gehalten. Er war gerade von einer Asienreise zurückgekommen. Und da war er noch ganz erfüllt von der Dynamik dort. Und darum meinte er bei seiner ersten Rede in Berlin: Was sehe ich hier in Deutschland? Hier herrscht Mutlosigkeit. Ein Gefühl der Lähmung liegt über unserer Gesellschaft. Jeder einzelne sucht seinen eigenen Vorteil. Und dann sprach er den berühmt gewordenen Wunsch aus: Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.
Dieses Wort vom „Ruck“ weckt noch eine ganz andere Sehnsucht. Sie lässt sich so umschreiben: Durch mein Leben muss ein Ruck gehen, dass es mehr Strahlkraft bekommt. Durch meine Familie muss ein Ruck gehen, damit unsere Kinder mehr Geborgenheit erleben. Durch unsere ganze Kirche muss ein Ruck gehen, damit sie wieder Hoffnung wecken kann.
Aber wieso dürfen wir so etwas erwarten? Auf diese Frage gibt es nach meiner Überzeugung nur eine einzige Antwort: Allein das Versprechen Gottes ermutigt uns, einen Ruck der Belebung zu erwarten. Diesem Versprechen Gottes begegnen wir an vielen Stellen in der Bibel.
In unserem heutigen Bibeltext hören Sie es besonders deutlich:
Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. (27) Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.
Es sind großartigen Zusagen, die uns Gott hier gibt. Zusagen, die mich vertrauen lassen, dass Gott auch bei uns etwas bewegen wird.
Gott aber bleibt treu. Und nun verspricht Gott wieder: ich will. Alle, die zum Gottesvolk Israel gehören, sollen mit diesem neuen Herzen beschenkt werden. Und damit wird ein ganz neuer Bund mit Gott geschlossen. Ein Bund von bisher nicht gekannter Qualität.
Jahrhunderte später hat Jesus durch seine Lebenshingabe am Kreuz diesen Bund auch auf die Völkerwelt ausgeweitet. So gehören auch wir hinein in diesen Bund.
Sinaibund: Nämlich bei den Geboten. Beim Sinaibund standen die Gebote auf Tafeln geschrieben. Jeder konnte sie lesen und ausgelegt bekommen. Aber dieses Hören und dieses Lesen machte die Menschen nicht gehorsam. Sie kannten zwar die Gebote. Aber sie befolgten sie trotzdem oft nicht.
Herzen kann nur Gott verändern. Und wenn er das macht, dann werde ich froh.
Viele fragen natürlich mit Recht: Wo und wann geschieht das denn, dass unsere Herzen so eindeutig mit dem Willen Gottes eins werden? Und da lautet zunächst die ernüchternde Antwort: Bisher gab es nur ein einziges Herz, das völlig mit dem Willen Gottes eins war. Dieses eine Herz war das Herz Jesu. Er allein konnte von sich sagen: Das ist meine Speise, dass ich den Willen Gottes tue.
Aber die Zusagen des Hesekiel erfüllen sich auch an denen, die sich von Jesus in den Neuen Bund hineinrufen lassen. Dann beginnt Gottes Geist, unsere Herzen zu wandeln. Paulus sagt einmal: Wenn wir bei Jesus und in ihm sind, dann sind wir eine neue Kreatur.
Und darum dürfen wir beten:
Gib in unser Herz und Sinnen Weisheit, Rat, Verstand und Zucht,
Ja, am Ende der Tage, im Reich Gottes, werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Mit einem ganz und gar erneuerten Herzen. Darauf gehen Christen zu.
Roman Herzog hatte von einem Ruck durch unser Land gesprochen.
Der heutige Bibeltext sagt uns: Gott selber will diesen Ruck schenken. Gott selber will unsere Erneuerung schaffen. Vielleicht in vielen kleinen Veränderungen. Vielleicht auch durch Erschütterungen, die uns aufhorchen lassen. Aber er will!
Lasst uns darum in großer Erwartung bleiben. Lasst uns bitten: Herr höre meine Stimme, wenn ich rufe, sei mir gnädig und erhöre mich. Schenk mir, schenke unseren Kirchen einen Ruck des Neuanfangs, der auch unserem Volk zum Segen wird. Auch heute an diesem Tag. Amen.
Autor: Pfarrer Klaus Schlicker
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden
By ERF - Der Sinnsender5
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Vor Jahren hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog eine berühmte Rede gehalten. Er war gerade von einer Asienreise zurückgekommen. Und da war er noch ganz erfüllt von der Dynamik dort. Und darum meinte er bei seiner ersten Rede in Berlin: Was sehe ich hier in Deutschland? Hier herrscht Mutlosigkeit. Ein Gefühl der Lähmung liegt über unserer Gesellschaft. Jeder einzelne sucht seinen eigenen Vorteil. Und dann sprach er den berühmt gewordenen Wunsch aus: Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.
Dieses Wort vom „Ruck“ weckt noch eine ganz andere Sehnsucht. Sie lässt sich so umschreiben: Durch mein Leben muss ein Ruck gehen, dass es mehr Strahlkraft bekommt. Durch meine Familie muss ein Ruck gehen, damit unsere Kinder mehr Geborgenheit erleben. Durch unsere ganze Kirche muss ein Ruck gehen, damit sie wieder Hoffnung wecken kann.
Aber wieso dürfen wir so etwas erwarten? Auf diese Frage gibt es nach meiner Überzeugung nur eine einzige Antwort: Allein das Versprechen Gottes ermutigt uns, einen Ruck der Belebung zu erwarten. Diesem Versprechen Gottes begegnen wir an vielen Stellen in der Bibel.
In unserem heutigen Bibeltext hören Sie es besonders deutlich:
Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. (27) Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.
Es sind großartigen Zusagen, die uns Gott hier gibt. Zusagen, die mich vertrauen lassen, dass Gott auch bei uns etwas bewegen wird.
Gott aber bleibt treu. Und nun verspricht Gott wieder: ich will. Alle, die zum Gottesvolk Israel gehören, sollen mit diesem neuen Herzen beschenkt werden. Und damit wird ein ganz neuer Bund mit Gott geschlossen. Ein Bund von bisher nicht gekannter Qualität.
Jahrhunderte später hat Jesus durch seine Lebenshingabe am Kreuz diesen Bund auch auf die Völkerwelt ausgeweitet. So gehören auch wir hinein in diesen Bund.
Sinaibund: Nämlich bei den Geboten. Beim Sinaibund standen die Gebote auf Tafeln geschrieben. Jeder konnte sie lesen und ausgelegt bekommen. Aber dieses Hören und dieses Lesen machte die Menschen nicht gehorsam. Sie kannten zwar die Gebote. Aber sie befolgten sie trotzdem oft nicht.
Herzen kann nur Gott verändern. Und wenn er das macht, dann werde ich froh.
Viele fragen natürlich mit Recht: Wo und wann geschieht das denn, dass unsere Herzen so eindeutig mit dem Willen Gottes eins werden? Und da lautet zunächst die ernüchternde Antwort: Bisher gab es nur ein einziges Herz, das völlig mit dem Willen Gottes eins war. Dieses eine Herz war das Herz Jesu. Er allein konnte von sich sagen: Das ist meine Speise, dass ich den Willen Gottes tue.
Aber die Zusagen des Hesekiel erfüllen sich auch an denen, die sich von Jesus in den Neuen Bund hineinrufen lassen. Dann beginnt Gottes Geist, unsere Herzen zu wandeln. Paulus sagt einmal: Wenn wir bei Jesus und in ihm sind, dann sind wir eine neue Kreatur.
Und darum dürfen wir beten:
Gib in unser Herz und Sinnen Weisheit, Rat, Verstand und Zucht,
Ja, am Ende der Tage, im Reich Gottes, werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Mit einem ganz und gar erneuerten Herzen. Darauf gehen Christen zu.
Roman Herzog hatte von einem Ruck durch unser Land gesprochen.
Der heutige Bibeltext sagt uns: Gott selber will diesen Ruck schenken. Gott selber will unsere Erneuerung schaffen. Vielleicht in vielen kleinen Veränderungen. Vielleicht auch durch Erschütterungen, die uns aufhorchen lassen. Aber er will!
Lasst uns darum in großer Erwartung bleiben. Lasst uns bitten: Herr höre meine Stimme, wenn ich rufe, sei mir gnädig und erhöre mich. Schenk mir, schenke unseren Kirchen einen Ruck des Neuanfangs, der auch unserem Volk zum Segen wird. Auch heute an diesem Tag. Amen.
Autor: Pfarrer Klaus Schlicker
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