Boris Johnson hat den Briten den Brexit geliefert, doch er ist so unbeliebt wie noch nie. Die Enthüllungen über angebliche Lockdown-Partys machen ihm schwer zu schaffen. Kann er das politisch überleben? Im «Tagesgespräch» ist Grossbritannien-Experte Gerhard Dannemann.
Heute vor genau zwei Jahren hat Grossbritannien die EU offiziell verlassen und seit gut einem Jahr ist auch die Brexit-Übergangsphase vorbei, Grossbritannien ist nicht mehr Teil der EU-Zollunion und des Binnenmarkts. Der Brexit hat Spuren hinterlassen, wurde allerdings auch überschattet von der Corona-Pandemie. Wie also geht es Grossbritannien heute? Noch immer ist die britische Bevölkerung in der Brexit-Frage tief gespalten. Und die Regierung sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, der EU-Austritt bringe zu wenig. Derzeit sorgt aber vor allem der britische Premierminister Boris Johnson selbst für Turbulenzen. Nach Berichten über mutmasslich illegale Partys an der Downing Street während des Lockdowns im Frühling 2020 kämpft er um sein politisches Überleben. Haben Premier Johnson und seine Mitarbeiter mit Partys die Corona-Regeln verletzt? Ein Untersuchungsbericht soll diese Frage klären. Auch die Polizei ermittelt zu einigen Feiern im britischen Regierungssitz. Was ist da in Grossbritannien los? Gerhard Dannemann beschäftigt sich schon lange mit der britischen Politik und Wirtschaft. Er ist Professor für Englisches Recht sowie britische Wirtschaft und Politik. Und er ist Direktor des Grossbritannien-Zentrums der Humboldt-Universität Berlin. Gerhard Dannemann ist nun Gast von Barbara Peter.