Mount Everest mit 8.849 Metern höchster Berg über dem Meeresspiegel
Der derzeit höchste Berg der Erde ist der Mount Everest mit einer Höhe von 8.849 Metern. Ob es in der Erdgeschichte jemals höhere Berge gegeben hat oder ob es künftig höhere Berge geben wird, darüber lässt sich nur spekulieren. Dennoch: Sehr viel höher dürften sie nicht gewesen sein, denn es gibt tatsächlich eine Obergrenze für die Höhe von Gebirgen.
Eines vorab: Es geht um Berge an Land, also um die Gipfelhöhe über dem Meeresspiegel. Man könnte die Höhe von Bergen auch so verstehen, dass damit die Höhe von der Basis gemeint ist – in diesem Sinn ist der Mauna Kea auf Hawaii der höchste Berg. Zwar liegt sein Gipfel nur auf einer Meereshöhe von 4.200 Metern – aber der größte Teil dieses Vulkans liegt unter der Wasseroberfläche. Und wenn man vom Meeresgrund rechnet, ist er über 10.000 Meter hoch. Ich rede hier aber nur über die Gipfel von Bergen an Land: Warum sind die nie höher als 9.000 Meter?
Plattentektonik: Mount Everest wächst jährlich
Was den Mount Everest betrifft: Der wächst immer noch; er wird jedes Jahr ein paar Millimeter höher. Der Everest ist Teil des Himalayas. Dort stoßen zwei riesige Kontinentalplatten aufeinander. Nämlich die südliche indische Platte und die nördliche eurasische Platte. Der Druck der Kollision schiebt die Gesteine immer weiter übereinander und lässt so das Gebirge weiter anwachsen.
Erosion, Erdbeben und Schwerkraft lassen Berge schrumpfen
Gleichzeitig gibt es aber Gegenspieler – Kräfte, die die Berge wieder schrumpfen lassen.
Zum einen gibt es die Erosion. Also Wind, Regen und sorgen dafür, dass das Gestein zerbröselt und abgetragen wird oder dass immer wieder ganze Hänge und Bergflanken abrutschen. Je exponierter der Gipfel, desto stärker wirken diese Kräfte.
Ein weiterer Faktor sind Erdbeben. Wo Kontinentalplatten kollidieren und sich übereinander schieben, kommt es regelmäßig zu Erdbeben. Und auch diese führen meist zu einem Absinken, wie es etwa durch Messungen beim Beben in Nepal im Jahr 2015 gut dokumentiert werden konnte.
Und es gibt noch eine weitere Gegenspielerin, die verhindert, dass Berge ins Unendliche wachsen: Die Schwerkraft!
Massige Berge werden durch hohen Druck plastisch
Die Schwerkraft, also die Anziehungskraft der Erde, ist hauptverantwortlich dafür, dass sämtliche Gebirge auf der Erde eine natürliche Höhengrenze haben.
Denn ein Berg ist ja nicht nur hoch, sondern auch schwer – er bildet eine gewaltige Masse, die die Erdkruste nach unten drückt. Ab einer mittleren Höhe von 5.000 Metern wird dieser Druck so hoch, dass das Gestein in der Tiefe plastisch wird. Es ist dann noch fest – also kein glutflüssiges Magma – kann sich aber trotzdem verformen und sogar fließen. Allerdings ganz langsam und zäh.
Durch den Druck des eigenen Gewichtes beginnt also das Gestein in der Tiefe seitlich abzufließen. Und damit ergibt sich eine natürliche, sozusagen physikalisch-chemische Höhenbegrenzung. Die Folge: Selbst für die höchsten Bergspitzen ist bei etwa 10.000 Metern Schluss!
Olympus Mons auf dem Mars ist über 20 Kilometer hoch
Ganz anders dagegen auf dem Mars: Der Olympus Mons erreicht hier eine Höhe von über 20 Kilometern! Der Hintergrund: Auf dem kleineren Mars ist die Schwerkraft deutlich geringer. So kann sich hier viel mehr Gestein übereinander türmen, bis es durch den Druck seines Gewichtes plastisch wird.