Hitze erhöht Risiko für psychische Erkrankungen
Nicht nur unser Körper arbeitet bei Hitze auf Hochtouren, um uns runterzukühlen, auch die Psyche ist betroffen: Wenn die Temperaturen steigen, steigt auch das Risiko für psychische Erkrankungen, warnt das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim: Bei Hitze steigt die Zahl der aggressiven Zwischenfälle, es kommt zu mehr Notaufnahmen in Akutpsychiatrien. Und sogar die Zahl der Suizide steigt, wenn es heiß ist.
Körper leistet bei Hitze Schwerstarbeit
Unser Körper steht ebenfalls unter großem Stress, um zu verhindern, dass das System überhitzt. Unabhängig von der Außentemperstur muss er seine Temperatur konstant auf ca. 37°C halten. Das ist nötig, damit die lebensnotwendigen Stoffwechselprozesse stattfinden können. Steigt die Körpertemperatur zu sehr, dann zerfallen die körpereigenen Proteine.
Deshalb leistet der Körper bei Hitze Schwerstarbeit: Die Blutgefäße erweitern sich und vergrößern ihre Oberfläche, um möglichst viel Wärme abgeben zu können. Wasser wird dabei aus dem Blut über die Schweißdrüsen aus dem Körper gepumpt – und wir fangen an zu schwitzen. Die Verdunstung von Schweiß auf unserer Haut kühlt dann unseren Körper herunter; Schwitzen ist unser wirksamster Mechanismus, um nicht zu überhitzen. Doch durch die Erweiterung der Blutgefäße sinkt unser Blutdruck. Das Herz-Kreislauf-System ist dann besonders gefordert. Das Herz muss schneller pumpen und durch die stärkere Hautdurchblutung werden die inneren Organe mit weniger Blut versorgt. Das kann zu einer Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit führen. Wir fühlen uns schneller erschöpft. Außerdem wird warmes Blut zur Abkühlung in die Extremitäten wie Hände und Füße gebracht. Die können in der Folge anschwellen.
Hitze: vor allem Belastung für Kinder, Senioren und Schwangere
Gerade für Kinder, ältere Menschen und Schwangere ist Hitze besonders belastend. Kinder schwitzen viel weniger als Erwachsene und können schlechter hohe Außentemperaturen ausgleichen. Ältere Menschen schwitzen ebenfalls zu wenig, denn die Zahl der Schweißdrüsen und die Durchblutung der Haut nimmt mit dem Alter ab. Außerdem nimmt altersbedingt in der Regel auch die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems ab. Und Schwangere sind bei Hitze besonders gefährdet, denn ihr Körper muss sowieso schon eine größere Menge Blut pumpen, um den Fötus mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Bei Hitze steigt auch das Risiko für Frühgeburten.
Flüssigkeitsverlust verursacht viele Beschwerden
Eine zu hohe Hitzebelastung merken wir häufig durch Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Benommenheit. Meist hängen die Beschwerden mit dem Flüssigkeitsverlust zusammen, der beim Schwitzen entsteht. Deshalb sollten wir bei Hitze mehr trinken als normal. Außerdem – wenn irgend möglich – sollten wir draußen im Schatten bleiben und die direkte Sonne meiden.