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Am Fuß der Alpen liegt Berchtesgaden, ein Ort von großer Schönheit und schwerer Vergangenheit. In den 1920er Jahren wurde die Abgeschiedenheit zum Zufluchts- und Sehnsuchtsort Adolf Hitlers. Mit seinem Aufstieg zur Macht entstand auf dem Obersalzberg ein exklusives Machtzentrum der NS-Elite, während die ursprünglichen Bewohner enteignet wurden – anfangs noch gegen Entschädigung, später rücksichtslos. Carolin Otto zeichnet in ihrem Roman "Berchtesgaden" ein eindringliches Bild der Jahre nach dem Zusammenbruch: von der lähmenden Erkenntnis über die eigene Verantwortung, von einer Verdrängung, die schneller einsetzte als das Entsetzen, und von der Suche nach einem Weg, wieder Teil der Weltgemeinschaft zu werden.
Nach dem Krieg blieb vieles unberührt zurück. Häuser, Besitztümer und Erinnerungen standen offen – und mit ihnen die Versuchung. Einheimische wie Soldaten eigneten sich an, was greifbar war, während die Alliierten versuchten, ein zerstörtes Land neu zu ordnen. Echte Unschuldige waren selten. Fast jeder hatte auf irgendeine Weise in den Strukturen des Regimes gelebt oder von ihnen profitiert. Der Wiederaufbau verlangte Pragmatismus, doch zugleich hinterließ er offene Wunden. „Wer bis 1950 durchgekommen war, musste mit nichts Schlimmem mehr rechnen“, sagt Otto. Das Schweigen über das eigene Tun wurde zu einem Teil des gesellschaftlichen Neubeginns.
Heute, in einer Zeit, in der demokratische Werte wieder unter Druck geraten, wirken die Geschichten von damals wie eine stille Warnung. Carolin Otto erinnert daran, dass Freiheit und Menschlichkeit keine Selbstverständlichkeiten sind. Sie entstehen nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Anstrengung, Widerspruch und klarem Blick. Berchtesgaden zeigt, wie leicht Wahrheit verloren gehen kann – und wie schwer sie wiederzufinden ist.
Unser True-Crime-Podcast zur Machtergreifung Adolf Hitlers:
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Am Fuß der Alpen liegt Berchtesgaden, ein Ort von großer Schönheit und schwerer Vergangenheit. In den 1920er Jahren wurde die Abgeschiedenheit zum Zufluchts- und Sehnsuchtsort Adolf Hitlers. Mit seinem Aufstieg zur Macht entstand auf dem Obersalzberg ein exklusives Machtzentrum der NS-Elite, während die ursprünglichen Bewohner enteignet wurden – anfangs noch gegen Entschädigung, später rücksichtslos. Carolin Otto zeichnet in ihrem Roman "Berchtesgaden" ein eindringliches Bild der Jahre nach dem Zusammenbruch: von der lähmenden Erkenntnis über die eigene Verantwortung, von einer Verdrängung, die schneller einsetzte als das Entsetzen, und von der Suche nach einem Weg, wieder Teil der Weltgemeinschaft zu werden.
Nach dem Krieg blieb vieles unberührt zurück. Häuser, Besitztümer und Erinnerungen standen offen – und mit ihnen die Versuchung. Einheimische wie Soldaten eigneten sich an, was greifbar war, während die Alliierten versuchten, ein zerstörtes Land neu zu ordnen. Echte Unschuldige waren selten. Fast jeder hatte auf irgendeine Weise in den Strukturen des Regimes gelebt oder von ihnen profitiert. Der Wiederaufbau verlangte Pragmatismus, doch zugleich hinterließ er offene Wunden. „Wer bis 1950 durchgekommen war, musste mit nichts Schlimmem mehr rechnen“, sagt Otto. Das Schweigen über das eigene Tun wurde zu einem Teil des gesellschaftlichen Neubeginns.
Heute, in einer Zeit, in der demokratische Werte wieder unter Druck geraten, wirken die Geschichten von damals wie eine stille Warnung. Carolin Otto erinnert daran, dass Freiheit und Menschlichkeit keine Selbstverständlichkeiten sind. Sie entstehen nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Anstrengung, Widerspruch und klarem Blick. Berchtesgaden zeigt, wie leicht Wahrheit verloren gehen kann – und wie schwer sie wiederzufinden ist.
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