Reporter führen Interviews durchs geöffnete Autofenster der Geiselnehmer. Die Polizei ist überfordert. Am Ende sind zwei Menschen tot. Heute vor 35 Jahren überfallen die Gangster Rösner und Degowski eine Bankfiliale in Gladbeck – es beginnt ein bisher beispielloser Kriminalfall. Die Todesopfer des "Geiseldramas von Gladbeck" heißen Silke Bischof, 18, und Emanuele de Giorgi 15, Jahre alt. Sie waren die Opfer der Entführung und Geiselnahme, die sich wegen schwerer Fehler der Polizei und einer gewissenlosen Medienmeute tief in Deutschlands Kriminalgeschichte eingeschrieben hat. Am 16. August 1988 hatten die Gangster Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner eine Bank überfallen. Anschließend fuhren sie nach Bremen und kaperten unbehelligt von der Polizei einen Bus mit 32 Personen. Von nun an verfolgte ein Tross von Polizisten und Presse die sich anschließende Irrfahrt der Gangster, die auf einem Rastplatz zuerst Emanuele de Giorgi ermordeten. Silke Bischoff starb einen Tag später beim Zugriff der Polizei auf der Autobahn durch Rösners Waffe. Das Geiseldrama führte zum Rücktritt des Bremer Innensenators und einer breiten Diskussion über das Verhalten und die Rolle der Presse.