Der deutsche Wald ist krank und "eine Entwarnung ist nicht absehbar", schreibt das Bundeslandwirtschaftsministerium in seiner letzten Waldzustandserhebung 2021. Denn die Wälder in Deutschland leiden zunehmend unter Dürreperioden und niederschlagsarmen Wintern. Diese Entwicklung schwächt den wichtigen CO2-Speicher Wald. Doch dazu kommt: Der Wald ist nicht nur krank, er hat auch in der Zukunft nur schlechte Überlebenschance, Das wiederum hängt mit den Baumarten zusammen, die in Deutschland über Jahrzehnte vornehmlich gepflanzt wurden. Lange wurde mit Nadelhölzern aufgeforstet: mit Bäumen, die schnell wachsen und schnell viel Rendite bringen. Diese jedoch sind hierzulande nur bedingt heimisch und wurzeln flach. Sie können den klimatischen Veränderungen und heftigen Stürmen nur wenig entgegensetzen. Das hier etwas getan werden muss, hat Deutschland erkannt. Unter dem Begriff Waldumbau kann man sich das Ansiedeln "alter" - also heimischer Arten - vorstellen. Doch die Millionen, die Deutschland dafür ausgibt, helfen derzeit nur bedingt weiter. Der Brandenburgische Umweltminister Axel Vogel drängt in diesem Zusammenhang auf mehr Jagd. Denn der Verbiss durch Wildtiere gefährdet die Bestände: "Wir haben jetzt das fünfte Dürrejahr in Folge. Wir haben Schadensbilder in unseren Wäldern, die wir nie erwartet hätten. Und in dieser Situation müssen wir dafür sorgen, dass der Waldumbau jetzt schnell vonstattengeht. Und das funktioniert nicht mehr im traditionellen Verfahren: Einzäunen, Bäumchen pflanzen, gucken was passiert." Waldumbau lässt sich also nur unter Einbeziehung der Jägerschaft erreichen, doch diese stellt sich quer. Kirsten Zesewitz geht für den Funkstreifzug der Frage nach, wie sinnvoll die Millionen für den Waldumbau unter diesen Umständen ausgegeben werden.