Die Skulptur Mutter mit totem Sohn in der Berliner Neuen Wache ist wohl eines der eindrucksvollsten Kunstwerke der Käthe Kollwitz, die "erschüttert von all dem Hass in der Welt" war. Ein weiteres wichtiges Thema ihres Schaffens sind die Arbeiter, dessen Elend und Not sie eindringlich darstellt. Die Radierfolge "Ein Weberaufstand" markiert 1898 ihren Durchbruch, später widmet sie sich dem Zyklus Bauernkrieg. Für Kollwitz, prägende Vertreterin des Realismus und des Expressionismus, muss Kunst stets die gesellschaftlichen Bedingungen widerspiegeln. Als Kollwitz' Berliner Wohnung 1943 ausgebombt wird, zieht sie nach Moritzburg in Sachsen, wo sie am 22. April 1945, wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, mit 77 Jahren stirbt.