Schwedens König Gustav II. Adolf wollte den anderen europäischen Herrschern zeigen, was ein Kriegsschiff ist: Mehr Kanonen, höhere Aufbauten, viel Prunk – so der Befehl an die Handwerker. Das Ergebnis war der Untergang der "Vasa" bei der Jungfernfahrt. Schon nach 1.300 Metern im Stockholmer Hafen reichte eine Böe. Das kampfstärkste Schiff der Ostsee legte sich so zur Seite, dass Wasser in die unteren Geschützluken eindrang. Eine peinliche Katastrophe. 30 bis 50 Menschen ertranken bei dem Untergang der Vasa. Eine Untersuchungskommission brachte nicht viel ans Licht und vor allem niemanden vor Gericht. Es hätte wohl der ehrgeizige König sein müssen, der seine laienhaften Ideen durchgesetzt hatte und dem niemand zu widersprechen wagte. Über 300 Jahre lang lag die Vasa auf dem Grund des Stockholmer Hafens. Dann wurde sie unter enormem Aufwand gehoben – und entwickelte sich zu einem Wahrzeichen Stockholms. Denn um das Wrack herum wurde ein spektakuläres Museum gebaut, in dem das Kriegsschiff, das nie in einem Krieg war, konserviert und ausgestellt wurde. Was der Eiffelturm für Paris, ist das Vasa-Museum für Stockholm. Aus dem Dach ragen die drei hohen Masten der Vasa. 1,5 Millionen Menschen besuchen das restaurierte prächtige Schiff pro Jahr und können es dort ganz aus der Nähe betrachten.