November-Blues. Kennen Sie den?
Man muss sich erst wieder daran gewöhnen, dass die Tage so kurz sind und die Nächte länger werden. Die Sonne versteckt sich oft hinter Nebel oder einer Wolkendecke.
Zum Glück weiß man: das ist der Lauf des Jahres. Es kommt auch wieder eine andere Zeit, mit viel Licht und schön warm.
Aber einen Einfluss hat man darauf leider nicht.
In den Psalmen, dem Gebetbuch Israels, gibt es einen Text, der klingt mir sehr nach Novemberblues. Wie heißt es in Psalm 42 Vers 7: Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir, darum gedenke ich an dich im Lande am Jordan und Hermon, vom Berge Misar.
Der Mensch, der hier betet, hat auch keinen Einfluss auf seine Situation. Er ist betrübt, andere ziehen über ihn her, machen sich lustig. Und Gott scheint zu allem Überfluss auch noch fern, unnahbar.
So ging es mir erst kürzlich auch: nach längerer Krankheitszeit und noch vor mir liegender Augen-OP hatte ich mir auch noch die Hand verletzt.
Das war zuviel, und ich war oft mutlos und ängstlich, ob und wie meine Hand wieder in Ordnung kommt. Gebetet habe ich auch. Was mich aber wirklich fasziniert hat: eine Bekannte hat für mich gebetet und gleich schon gedankt, dass wir bald für die Heilung danken können.
Das fand ich toll: in den dunklen Gedanken auf Gott schauen und in die Zukunft. Denn ja, so dunkel bleibt es nicht. Und selbst wenn es nicht so wird, wie ich es mir wünsche: Gott ist ja doch da und zeigt sich in der Hilfe und Zuwendung der anderen. Im Frieden und Mut, den er schenkt. In der Kraft, die täglich reicht. Auch, wenn nicht alles klappt.
Ich lerne jetzt und immer wieder: was auch immer kommt, die Verbindung mit Gott ist und bleibt das Wichtigste in meinem Leben. Darum will ich an ihn denken, ob ich fröhlich bin oder betrübt.
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