Share Krieg und Terror - Die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine
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By NDR Info
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Die israelische Armee meldet, dass der Chef der Hisbollah-Kommunikationsnetzwerke, Mohammed Raschid Sakafi, getötet worden ist. Und das israelische Militär hat einen massiven Luftangriff auf die südlichen Vororte von Beirut geflogen. Der galt offenbar Haschem Safi al-Din, der neuer Hisbollah Chef werden soll. Es gibt allerdings bis jetzt keine Berichte daüber, ob Safi al-Din durch den Angriff verletzt oder getötet worden ist.
Nachrichtenagenturen melden unter anderem Explosionen im Süden der libanesischen Hauptstadt. Die Gegend gilt als Hochburg der Hisbollah. Die israelische Armee flog auch erstmals seit Jahren wieder einen Angriff auf das von Israel besetzte Westjordanland. Nach palästinensischen Angaben starben mehrere Menschen beim Beschuss eines Cafés in der Stadt Tulkarem. Medien berichten, dass dort Hamas-Funktionäre und andere Islamisten vermutet wurden.
Im Süden des Libanon gibt es wieder heftige Kämpfe. Das Gesundheitsministerium meldet weitere Opfer durch die Angriffe der israelischen Armee aus der vergangenen Nacht: Neun Menschen seien ums Leben gekommen, unter ihnen Mitarbeiter einer Zivilschutzeinheit der Hisbollah. Außerdem hat das iranische Außenministerium den deutschen Botschafter einbestellt. Hintergrund dürfte die Reaktion der Bundesregierung auf die Angriffe sein. Das Auswärtige Amt hatte seinerseits den iranischen Botschafter einbestellt und erklärt, Deutschland verurteile das Vorgehen gegen Israel auf das Schärfste.
Nach libanesischen Angaben wurde unter anderem ein Wohnhaus in der Hauptstadt Beirut getroffen. Sechs Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Vorher hatte sich der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung mit der Lage im Nahen Osten befasst. Im Mittelpunkt stand der iranische Raketenangriff auf Israel.
Ungeachtet der internationalen Appelle zur Deeskalation im Nahen Osten gibt es in der Region weiter teils heftige Kämpfe. Erstmals bestätigte die israelische Armee für den Südlibanon Gefechte zwischen eigenen Einheiten und Kämpfern der Hisbollah. Mindestens sieben israelische Soldaten seien ums Leben gekommen. Außerdem flog die israelische Luftwaffe den Angaben zufolge weiter Angriffe auf militärische Infrastruktur der Terror-Organisation - wie Waffenlager und Abschussrampen. Die Hisbollah wiederum gab an, israelisches Gebiet mit Raketen beschossen zu haben.
Der Iran hat am Abend einen Angriff auf Israel gestartet. Im ganzen Land sei Luftalarm ausgelöst worden, teilte das israelische Militär mit. Eine große Zahl der rund 180 Raketen sei abgefangen worden, einige seien aber eingeschlagen. Ein Mensch kam im Westjordanland durch Raketensplitter ums Leben, zwei weitere wurden in Tel Aviv verletzt. Irans Revolutionsgarden erklärten, der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Anführern der palästinensischen Hamas, der libanesischen Hisbollah sowie eines iranischen Generals.
Israel bekämpft die radikal-islamische Hisbollah nach eigenen Angaben jetzt auch am Boden.
Israel hat in der Nacht im Libanon eine Bodenoffensive gegen die proiranische Hisbollah-Miliz gestartet. Auch in Syriens Hauptstadt Damaskus hat Israel Ziele beschossen - es soll mehrere Tote geben. Die USA haben Hisbollah-Unterstützter Iran vor einem Angriff auf Israel gewarnt. Wegen der angespannten Lage hat die Bundeswehr deutsches Botschaftspersonal ausgeflogen.
In seiner ersten öffentlichen Ansprache nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat dessen Stellvertreter Naim Kassem die Entschlossenheit der Miliz zum Kampf gegen Israel betont. Israel werde seine Ziele nicht erreichen und man selbst werde einer möglichen israelischen Bodenoffensive im Libanon entgegentreten, so Kassem. Außerdem sei die Hisbollah weiterhin in der Lage, Raketen bis zu 150 Kilometer in israelisches Gebiet zu feuern.
Seitdem die israelische Armee ihre Angriffe auf den Libanon ausgeweitet hat, sind hunderttausende Libanesen auf der Flucht. Ministerpräsident Mikati sagte in Beirut, es sei die größte Zahl an Vertriebenen in der Geschichte des Landes. Hilfsorganisationen versuchen die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Aber die Unterstützung reicht nicht aus - sobald die ersten Flüchtlinge versorgt sind, kommen neue hinzu. Das bringt auch die Helferinnen und Helfer an den Rand ihrer Kräfte. In der Nacht hat die israelische Armee ihre Angriffe fortgesetzt.
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