Von allen unglücklichen Königinnen, die man aus der europäischen Geschichte kennt, ist Maria Stuart wohl die berühmteste. Ihr Leben ist an dramatischen Wendungen kaum zu überbieten: geboren wurde sie 1542 als schottische Prinzessin. 1587 wurde sie als Maria I., Königin von Schottland, hingerichtet.Maria lebte in einer Periode erbitterter Auseinandersetzungen: zwischen Schottland und England; Katholiken und Protestanten; den machtbewussten schottischen adligen Clans untereinander. Vor allem aber ging es um den englischen Thron, den Königin Elisabeth I. innehatte und auf den auch Maria Stuart Anspruch erhob. Sie schreckte dabei vor üblen Intrigen und Mord nicht zurück, selbst in ihrem privaten Umfeld – und das wurde ihr Verhängnis: Als sie den mutmaßlichen Mörder ihres Ehemannes heiratete, war das selbst ihren schottischen adligen Unterstützern zu viel. Sie musste vor ihnen aus dem Land fliehen. Am 19. Mai 1568 kam sie in der englischen Stadt Carlisle an und lieferte sich damit ihrer Konkurrentin Elisabeth I. aus. Es war der Beginn ihres Untergangs: rund 19 Jahre später wurde die schottische Königin Maria I. auf Befehl der englischen Königin auf dem Schafott geköpft.