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Die deutsche Einheit liegt 35 Jahre zurück, doch von echter Gleichheit ist wenig zu spüren. Die Angleichung zwischen Ost und West ist weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich gelungen. Ostdeutsche verdienen im Schnitt deutlich weniger, haben seltener Vermögen, sind häufiger von Altersarmut bedroht – und kaum in Führungspositionen vertreten. „Als Ostdeutscher erbst du eigentlich nichts“, sagt die Journalistin Marieke Reimann. Die strukturellen Unterschiede sind keine Einbildung, sie sind messbar. Und sie wirken bis heute fort – als Benachteiligung, als Gefühl des Übersehenwerdens, als reale Ohnmacht.
Diese Ungleichheit zeigt sich nicht nur in Zahlen, sondern auch in Geschichten, die nicht erzählt werden. Ostdeutsche Kultur, Erinnerung und Lebenswirklichkeit sind unterrepräsentiert – in den Medien, in der Politik, in der kollektiven Wahrnehmung. Wer nicht vorkommt, fühlt sich nicht gemeint. Wer sich nicht gemeint fühlt, wendet sich ab. Und genau das geschieht vielerorts. Die AfD profitiert – nicht allein aus ideologischer Überzeugung, sondern aus Enttäuschung. Demokratische Parteien haben es über Jahrzehnte versäumt, die spezifischen Erfahrungen Ostdeutscher ernst zu nehmen – nicht paternalistisch, sondern auf Augenhöhe. „Viele Menschen haben keine Lust mehr, Medien zu konsumieren, in denen sie sich nicht wiederfinden“, sagt Reimann.
Was es braucht, ist nicht Mitleid, sondern Respekt. Eine klare Benennung der Unterschiede. Eine gerechtere Verteilung von Repräsentation und Ressourcen. Und eine Erinnerungskultur, die nicht nur über die DDR urteilt, sondern auch anerkennt, dass in ihr Leben stattgefunden hat. „Ich wünsche mir gegenseitiges Interesse – ohne erhobenen Zeigefinger“, sagt Reimann. Das Gespräch mit ihr zeigt, wie wenig abgeschlossen das Kapitel Einheit ist – und wie viel es noch zu tun gäbe, wollte man es endlich zu einem gemeinsamen werden lassen.
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By The 48forward StudiosDie deutsche Einheit liegt 35 Jahre zurück, doch von echter Gleichheit ist wenig zu spüren. Die Angleichung zwischen Ost und West ist weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich gelungen. Ostdeutsche verdienen im Schnitt deutlich weniger, haben seltener Vermögen, sind häufiger von Altersarmut bedroht – und kaum in Führungspositionen vertreten. „Als Ostdeutscher erbst du eigentlich nichts“, sagt die Journalistin Marieke Reimann. Die strukturellen Unterschiede sind keine Einbildung, sie sind messbar. Und sie wirken bis heute fort – als Benachteiligung, als Gefühl des Übersehenwerdens, als reale Ohnmacht.
Diese Ungleichheit zeigt sich nicht nur in Zahlen, sondern auch in Geschichten, die nicht erzählt werden. Ostdeutsche Kultur, Erinnerung und Lebenswirklichkeit sind unterrepräsentiert – in den Medien, in der Politik, in der kollektiven Wahrnehmung. Wer nicht vorkommt, fühlt sich nicht gemeint. Wer sich nicht gemeint fühlt, wendet sich ab. Und genau das geschieht vielerorts. Die AfD profitiert – nicht allein aus ideologischer Überzeugung, sondern aus Enttäuschung. Demokratische Parteien haben es über Jahrzehnte versäumt, die spezifischen Erfahrungen Ostdeutscher ernst zu nehmen – nicht paternalistisch, sondern auf Augenhöhe. „Viele Menschen haben keine Lust mehr, Medien zu konsumieren, in denen sie sich nicht wiederfinden“, sagt Reimann.
Was es braucht, ist nicht Mitleid, sondern Respekt. Eine klare Benennung der Unterschiede. Eine gerechtere Verteilung von Repräsentation und Ressourcen. Und eine Erinnerungskultur, die nicht nur über die DDR urteilt, sondern auch anerkennt, dass in ihr Leben stattgefunden hat. „Ich wünsche mir gegenseitiges Interesse – ohne erhobenen Zeigefinger“, sagt Reimann. Das Gespräch mit ihr zeigt, wie wenig abgeschlossen das Kapitel Einheit ist – und wie viel es noch zu tun gäbe, wollte man es endlich zu einem gemeinsamen werden lassen.
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