Share NDR Kultur - Das Gespräch
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By NDR Kultur
The podcast currently has 167 episodes available.
Verluste waren früher Erfahrungen im Privaten. Tod und Trauer, Trennung und Endlichkeit, das sind Phänomene, die die Menschen im familiären Kreis ausgemacht haben. Heute schränken Pandemien das Leben ein, der Klimawandel bedroht Existenzen, die Arbeitswelten verändern sich und viele machen dafür die Politik verantwortlich. Andreas Reckwitz will mit seinem Buch "Verlust" auf diese veränderte Wahrnehmung aufmerksam machen und die Gesellschaft resilienter machen für Krisen.
„Sie machen die Hotelbetten, wischen die Büros, putzen die Toiletten auf Raststätten. Sie stechen den Spargel, ernten die Erdbeeren, pflücken die Äpfel. Sie bauen die Wohnungen, die Universitäten, die Shopping Malls, schlachten die Schweine, zerteilen die Hühner, zerlegen die Puten…“. Jeder von uns hat sofort ein Bild von den prekär beschäftigten Menschen vor Augen, die unseren Wohlstand sichern. Der Journalist Sascha Lübbe gibt einigen von ihnen in seinem für den NDR Sachbuchpreis nominierten Buch „Ganz unten im System“ nun ein Gesicht und eine Stimme. Ein Großteil von ihnen kommt aus Osteuropa, um hier das Geld für die heimischen Familien zu verdienen. Dabei werden sie meist schwarz bezahlt, ausgebeutet und miserabeluntergebracht.
Die großen christlichen Kirchen sind in der Krise – die Gründe: vielfältig. Klar ist jedoch, noch nie waren so wenige Menschen in Deutschland Mitglied in der evangelischen oder der katholischen Kirche wie heute. Kirche – für viele ist das ein aus der Zeit gefallenes Auslaufmodell. Da überrascht es, wenn ausgerechnet ein Soziologe sagt: „Demokratie braucht Religion“. Hartmut Rosa ist bekannt für seine messerscharfen Analysen der „beschleunigten Gesellschaft“, die daraus entwickelte „Resonanztheorie“. Menschen, so seine Grundthese, müssten wieder mehr mit anderen und mit der Welt in Beziehung treten. Und an dieser Stelle könnten und müssten die Kirchen eine wichtige Rolle übernehmen. Wie die aussehen könnte und inwiefern die Krise der christlichen Kirchen in Deutschland eng zusammenhängt mit der Krise der Demokratie erläutert der Soziologe Hartmut Rosa im Gespräch mit Katja Weise. Für ihn selbst ist das Musizieren in einer Kirche übrigens ein „perfekter Resonanzmoment“.
Bianca Iosivoni ist seit 2018 eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen von „new adult“- Büchern. In diesem Jahr erschien ihre „Golden Bay“-Trilogie, die auch auf der Spiegel-Bestsellerliste stand. Für Bianca Iosivoni ist „new adult“ kein Genre im eigentlichen Sinn, sondern eher eine Zielgruppe. Die Bücher richten sich an junge Menschen zwischen 18 und 25, weil es „da in der Literatur“ eine Lücke gab.
Melanie Raabe kennt sich aus mit Thrillern. In ihrem neuen Roman „Der längste Schlaf“ verbindet sie ihre Fähigkeit, große Spannung aufzubauen mit Elementen des magischen Realismus. Ihre Protagonistin ist Schlafforscherin und kennt sich, besser als ihr lieb ist, mit Schlaflosigkeit aus. Dann erbt sie ein Haus in der hessischen Provinz von einem ihr unbekannten Mann. Was hat das zu tun mit den beiden Kindern, die in diesem Ort vermisst werden? Im Gespräch mit NDR Kultur-Moderator Joachim Dicks, das auf der ARD-Bühne auf der Frankfurter Buchmesse entstanden ist, gibt Melanie Raabe Antworten auf diese und noch viel mehr Fragen.
Für ihren Roman „Hey guten Morgen, wie geht es Dir?“ ist Martina Hefter mit dem Deutschen Buchpreis 2024 ausgezeichnet worden. Dass die Entscheidung der Jury offenbar ein Kompromiss war, sei für sie völlig okay, denn einstimmige Jury-Voten seien sehr selten.
Mit ihrem Roman „Nach den Fähren“ hat die Hannoversche Autorin Thea Mengeler das Publikum von sich überzeugt: Bei der Online-Abstimmung zur Wahl der besten Bücher der Unabhängigen Verlage landete sie auf der Shortlist. Am Freitag wird der Preis der sogenannten Hotlist auf der Frankfurter Buchmesse vergeben. Mengelers Buch handelt von einer Insel, zu der die Fähren mit den Touristen eines Tages nicht mehr kommen. Was macht das mit den Zurückgebliebenen? Wie verändert sich die Insel, wenn sie plötzlich wieder den Einheimischen gehört?
"Ich bin generell der Meinung, dass eine Woche ohne Comics oder Manga eine vergeudete Woche ist", sagt Joachim Kaps selbstbewusst. Der promovierte Kulturwissenschaftler ist seit über 30 Jahren im Comic-Business unterwegs. Anfangs im Carlsen Verlag, seit 2017 leitet er als Geschäftsführer den Hamburger Manga-Verlag altraverse. Im Gespräch mit Mathias Heller spricht er über die Entstehung dieser Jugendkultur in Deutschland, über Frauenbilder, die Kraft der Community und was die Zukunft für dieses Medium bereithaltet könnte: "Wir können mit Comic zur Kultur in unseren Breiten etwas beitragen."
1989/1990 bejubelten Viele im Osten den Gewinn der Freiheit - und erkannten nicht den Preis, den sie dafür bezahlten.
Der Vater war Alkoholiker, die Mutter depressiv, die Kindheit ein Grauen. Vor vier Jahren beschrieb Christian Baron sein Heranwachsen in Armut in seinem autobiografischen Roman „Ein Mann seiner Klasse“ und wirbelte damit viel Staub auf. In sozial äußerst prekären Verhältnissen aufgewachsen, schaffte Baron es, als erster seiner Familie die Armut zu verlassen, aufs Gymnasium zu gehen und Journalist zu werden. Warum das nur mit Glück gelang und mit Menschen, die an ihn glaubten, erzählt er im Gespräch mit Mareike Gries.
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