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By Frankfurter Allgemeine Zeitung
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The podcast currently has 298 episodes available.
„Je mehr Jahre verstreichen, während wir darauf hoffen, dass es beruflich vorangeht, wir eine Partnerin finden oder endlich etwas mehr zur Ruhe kommen, umso stärker wird die Zeitlichkeit unseres Lebens als Endlichkeit spürbar. Es wird uns deutlich, dass wir nicht ewig Raum haben, das umzusetzen, was wir eigentlich wollten und vielleicht immer noch ersehnen. Insofern ist die Mitte des Lebens auch besonders anfällig für Bedauern und Reue: Was sich in jungen Jahren stets auf später verschieben ließ, muss man sich ab einem bestimmten Punkt vielleicht definitiv abschminken.“
Nicht wirklich ermutigend, was Barbara Bleisch in ihrem Buch „Mitte des Lebens“ schreibt. Gleichwohl kein Grund, zu verzagen. Denn auf der anderen Seite werde das Leben mit zunehmendem Alter nicht nur brüchiger, sondern auch „tiefer und kostbarer“. Worin aber besteht diese Kostbarkeit? Und überhaupt: Wann erreicht man eigentlich die Mitte des Lebens? In dieser Folge des Bücher-Podcasts spricht Barbara Bleisch darüber, was es bedeutet, den Moment bewusst wahrzunehmen, wie man Souveränität und Unabhängigkeit einübt, was sie heute anders sieht als früher – und warum sie sich gut vorstellen kann, mit der Vogelbeobachtung zu beginnen.
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Was ist real, was ist Illusion? Lässt sich das eine überhaupt sinnvoll vom anderen trennen? Und was bedeutet das für die Identität eines Menschen? Die Frage ist zentral für das literarische Schaffen E.T.A. Hoffmanns, der bald nach seinem Tod 1822 in Deutschland als „Gespenster-Hoffmann“ verfemt, in Frankreich hingegen für seine romantische Phantasie gefeiert wurde.
Als Assessor und Regierungsrat, als Gesangslehrer, Musikdirektor und Dekorationsmaler am Theater, als Schriftsteller, als Komponist, Zeichner und Maler hat E.T.A. Hoffmann in Posen, Warschau, Bamberg, Dresden und Berlin für Aufsehen gesorgt. Ein Abend im Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt am Main zeichnete am 10. September 2024 ein vielschichtiges Bild seines Lebens und Werks. Heiko Raulin hat ausgewählte Texte von und über E.T.A. Hoffmann gelesen, Tilman Spreckelsen sie eingeordnet.
Programmübersicht auf der Website des Freien Deutschen Hochstifts
„Traue nicht den Spiegeln!“ Tilman Spreckelsen über Ausstellungen in Berlin und Bamberg zum 200. Todestag E.T.A. Hoffmann
„Das Gelächter des Teufels“: Hubert Spiegel zur Resonanz von E.T.A. Hoffmann in Frankreich
„Vererben wie E.T.A. Hoffmann“: Dietrich Ostertun über ein Testament, das bis heute als Vorbild für jedes kinderlose Ehepaar taugt
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Immer, wenn es ein bisschen eng wird - so heißt es in einem früheren Buch über den Krimnaldirektor a. D. Manz -, drückt sein Blick drei Dinge aus: „Ruhe. Interesse. Geduld.“
Kann man es schöner sagen, wenn es um einen Ermittler geht, der ein langes Leben hinter sich, aber noch alle seine Sinne beisammen hat? Die alten Fälle verfolgen ihn, sie gehen ihm nach, sind in seinem Inneren auf ewig unabgeschlossen, solange es noch etwas zu grübeln gibt, und so vermischen sie sich mit der Gegenwart eines Berliner Rentners, der stramm auf die Achtzig zugeht, gelegentlich seine drei Töchter sieht und alte Freunde zum Rudern trifft.
Das also ist Manz, die Figur, welcher der Schriftsteller Matthias Wittekindt nun schon den fünften Roman gewidmet hat. „Hinterm Deich“ blendet zurück in die Lehrzeit des Neunzehnjährigen, der an der deutschen Nordseeküste seine unaufdringliche Verhörtechnik entwickelt und einen aufmerksamen Blick für die Lebensrealität seiner Gesprächspartner hat. Man könnte auch sagen: Hier formt sich ein Mann. Im Gespräch frage ich nach der Herkunft dieser erstaunlichen Figur, nach den Lektüren des Autors und seinen Überlegungen zur Essenz des Kriminalromans, sofern er mehr leisten soll, als eine Leiche und einen Täter zu liefern. Denn der literarische Kriminalroman fahndet nach einem größeren Sinn, und manchmal erwischt er tatsächlich die Wirklichkeit des Lebens.
„Hinterm Deich“ von Matthias Wittekindt ist erschienen im Kampa Verlag, hat 302 Seiten und kostet 19,90 Euro.
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„Männertoll“ soll Uta Lohtner sein. So heißt es über die Verkäuferin und junge, alleinstehende Mutter aus dem Erzgebirge Anfang der Siebzigerjahre in einem Text, der sich liest wie ein Protokoll: hölzern, mit geschwärzten Balken, wo man Namen vermutet, ein Stasi-Protokoll vielleicht. Es geht erkennbar darum abzuschätzen, wie diese junge Frau einzusetzen wäre. Zu nutzen wäre. Auszunutzen wäre.
In seinem Debütroman „Was du kriegen kannst“ erzählt Clemens Böckmann Utas Geschichte. Von einer Frau, die gern ausgegangen ist und offen war für die Idee, zu den internationalen Messen in Leipzig Männer kennenzulernen, die nicht aus der DDR oder sozialistischen Bruderländern kamen, sondern aus dem Westen. Und ihr anfangs Geschenke machten, mehr nicht. Von einer Frau, die, so muss man es lesen, von der Stasi Schritt für Schritt in die Prostitution und – als IM „Anna“ – in die Observation von Männern geführt wurde, denen sie gefallen hat. Deren Leben, so muss man das sagen, von der Stasi zerstört worden ist.
Gerade ist „Was du kriegen kannst“ von Clemens Böckmann im Hanser Verlag erschienen, und Clemens Böckmann ist diesmal zu Gast im Bücher-Podcast. Außerdem gibt es wie immer ein neues Literatur-Rätsel von Tilman Spreckelsen, die Lösung des Rätsels aus dem September 2024 und den Namen des Gewinners oder der Gewinnerin, ausgelost unter den richtigen Einsendungen.
„Was du kriegen kannst“ von Clemens Böckmann auf der Website des Hanser-Verlags
Der Preis des Literaturrätsels im Oktober 2024, die Adresse für Ihre Einsendung und die Teilnahmebedingungen
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In modernen Demokratien ist ziviler Ungehorsam, argumentiert die Rechtsphilosophin Samira Akbarian, nicht nur eine Regelverletzung und damit etwas Undemokratisches, sondern im Gegenteil eine Art der Interpretation der Verfassung neben dem geltenden Recht und damit auch eine Praxis, die eine Demokratie braucht.
„Recht brechen“ hat die Autorin ihre, so der Untertitel, „Theorie des zivilen Ungehorsams“ genannt. Im Gespräch mit Kira Kramer stellt sie ihr Buch am Stand der F.A.Z. auf der Frankfurter Buchmesse vor.
Samira Abkarians „Recht brechen“ auf der Website des Verlags C.H. Beck
„Auf Biegen und Brechen“: Joseph Hanimann rezensiert Samira Abkarians „Recht brechen“
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Im Miteinander schütten wir Oxytocin aus. Es hemmt die Stresshormonfreisetzung, wirkt antientzündlich und antioxidativ. Vor allem aber lenkt es unsere Aufmerksamkeit auf soziale Reize, es steigert die Motivation, sich mit anderen Menschen zu beschäftigen, sie zu verstehen, verstanden werden zu wollen.
Im Gespräch mit Kim Maurus stellt die Neurobiologin Nicole Strüber ihr neues Buch „Unser soziales Gehirn − Warum wir mehr Miteinander brauchen“ am Stand der F.A.Z. auf der Frankfurter Buchmesse vor und erklärt, warum Oxytocin als Nasenspray keine gute Idee ist und welche dunkle Seite das Sozialhormon hat.
„Unser soziales Gehirn − Warum wir mehr Miteinander brauchen“ von Nicole Strüber auf der Website des Verlags Klett-Cotta
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In seinem Verlag sei er offenbar für die dunklen Seiten der Geschichte zuständig: So kam es Michael Sommer vor, als C.H. Beck ihn um ein Buch zur Ermordung des römischen Imperators bat. Im Gespräch mit Jannis Koltermann stellt der Historiker „Mordsache Caesar – Die letzten Tage des Diktators“ am Stand der F.A.Z. auf der Frankfurter Buchmesse vor. Er schildert, warum zumindest aus der Rückschau alles auf diesen einen Tag im März 44 vor Christus hinauszulaufen scheint, warum in diesem Mord eine ganze Epoche kulminiert und weshalb er lieber Bücher wie dieses schreibt, statt für sein Institut Drittmittelanträge zu verfassen.
Michael Sommers Buch „Mordsache Caesar – Die letzten Tage des Diktators“ auf der Website des Verlags C.H. Beck
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Mit seiner „Kritik der großen Geste“ habe der Soziologe Armin Nassehi, so hält es Gerald Wagner in seiner Rezension des Buchs mit dem Untertitel „Anders über gesellschaftliche Transformation nachdenken“ in der F.A.Z. fest, „ganz ausdrücklich kein akademisches Buch vorgelegt. Es kommt fast ganz ohne Zitate und Literaturverweise aus, stattdessen entfaltet sein Autor sein soziologisches Argument in Form eines engagierten Essays. Weit ausholend, manchmal etwas mäandernd in der Variation seines Arguments, stellenweise auch polemisch.“
Es sei ja nicht so, dass sich in unserer Gesellschaft nichts ändert, sagt der Soziologe Armin Nassehi im Gespräch mit Ralph Bollmann am Stand der Frankfurter Allgemeinen auf der Buchmesse, aber auch disruptiv Gedachtes müsse sich im Alltag bewähren und restabilisieren.
„Kritik der großen Geste. Anders über gesellschaftliche Transformation nachdenken“ von Armin Nassehi auf der Website des Verlags C.H. Beck
„Das Kollektiv namens Gesellschaft ist nun einmal illusorisch“: Gerald Wagner rezensiert „Kritik der großen Geste“ von Armin Nassehi
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„Es ist ein autobiographischer Roman, fiktional verarbeitet“, sagt Sabin Tambrea, „es ist die Fluchtgeschichte meiner Familie. In einer Zeit, wo ich beobachte, wie sehr kalt mit Zahlen um sich geworfen wird, mit denen geflohene Menschen beschrieben werden, und wo immer mehr die individuelle Geschichte dahinter einfach keine Bedeutung hat, war es mir ein großes Bedürfnis, hinter unserer Zahl die absolut intime und individuelle Geschichte unserer Flucht zu erzählen und hoffentlich dadurch ein wenig Empathie in der Gesellschaft da draußen zu wecken dafür, was es bedeutet, seine Heimat zu verlassen, die Familie so zu verlassen, dass man denkt, man sieht sie niemals wieder, den Beruf zu verlassen, einfach komplett die Sozialisation aufzugeben, für die Hoffnung, in einem anderen Land ein Leben in Freiheit führen zu dürfen.“ Im Gespräch mit Maria Wiesner stellt der Schauspieler und Schriftsteller sein Buch „Vaterländer“ am Stand der F.A.Z. auf der Frankfurter Buchmesse vor.
„Vaterländer“ von Sabin Tambrea auf der Website des Verlags Gutkind
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„Eine mal halluzinierende, mal dozierende Erzählung über das Gewalterbe des Kolonialismus zwischen Großbritannien, Indien und Deutschland, zwischen gestern und heute, mitten drin: die gestaltwandelnde Drehbuchautorin Durga aus NRW“: So hat Tobias Rüther Mithu Sanyals Roman „Antichristie“ Mitte September in der F.A.S. beschrieben. Jetzt ist Mithu Sanyal an den Buchmessestand der Frankfurter Allgemeinen gekommen, um im Gespräch mit dem Literaturredakteur ihr neues Buch vorzustellen. Um die Buchmesse, den Stress der Buchpreis-Shortlist, das grausame Spektakel in Klagenfurt, Popkultur und die Vorzüge von Genre-Literatur geht es noch dazu.
„Antichristie“ von Mithu Sanyal auf der Website des Hanser-Verlags
„Wie geht es weiter nach dem Debüt?“ Tobias Rüthers Umfrage und Lektüre der neuen Bücher von Mithu Sanyal, Katharina Volckmer, Sven Pfizenmaier, Hengameh Yaghoobifarah und Dana von Suffrin
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