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Die Welt ist laut, schnell und voller Brüche. Wer heute mit offenen Augen auf sie blickt, spürt oft mehr als bloße Überforderung – es ist eine Mischung aus Ohnmacht und moralischem Druck, die besonders jene trifft, die reflektieren, statt zu reagieren. Der Autor Sascha Ehlert beschreibt diese Spannungen in seinem Roman "Palo Santo" eindrücklich: Menschen, die zwischen Rückzug und Widerstand schwanken, die sich in Spiritualität, Exzess oder innerer Emigration verlieren, weil sie nicht wissen, wo Handeln überhaupt anfangen kann. „Bei allem Intellekt sind Menschen doch emotionale Wesen“, sagt Ehlert – und zeigt, wie schwierig es ist, klare Haltung zu bewahren, wenn Orientierung fehlt.
In seinem Roman treffen historische Fluchtgeschichten auf gegenwärtige Krisenerfahrungen. Die Figur Billy Wilder wird zur Projektionsfläche: ein Mensch, der früh erkennt, wann es Zeit ist zu gehen – und in Los Angeles ein neues Leben beginnt. Für Ehlert ist dieser biografische Weg nicht nur eine historische Parallele, sondern auch eine Frage an die Gegenwart: Wann ist der Punkt erreicht, an dem Rückzug zur Verantwortung wird? „Wenn in Deutschland eine rechtsextreme Regierung gebildet wird, bin ich lieber früher als später weg“, sagt er. Es ist ein ehrlicher Satz – und einer, der zugleich entlarvt, wie schwer es fällt, die reale Gefahr klar zu benennen.
Denn obwohl wir es besser wissen sollten, neigen wir dazu, die Bedrohung zu relativieren – im Glauben, es werde schon gut gehen. Dabei braucht Demokratie heute nicht nur Verteidiger in der Politik, sondern auch Stimmen in der Kultur, die Haltung zeigen. Nicht platt und pathetisch, sondern leise, reflektiert, ehrlich. Genau das tut Sascha Ehlert – in seinem Schreiben, in seiner Haltung, in seinem Denken.
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Fotoquelle: Zeynep Bozbay
Die Welt ist laut, schnell und voller Brüche. Wer heute mit offenen Augen auf sie blickt, spürt oft mehr als bloße Überforderung – es ist eine Mischung aus Ohnmacht und moralischem Druck, die besonders jene trifft, die reflektieren, statt zu reagieren. Der Autor Sascha Ehlert beschreibt diese Spannungen in seinem Roman "Palo Santo" eindrücklich: Menschen, die zwischen Rückzug und Widerstand schwanken, die sich in Spiritualität, Exzess oder innerer Emigration verlieren, weil sie nicht wissen, wo Handeln überhaupt anfangen kann. „Bei allem Intellekt sind Menschen doch emotionale Wesen“, sagt Ehlert – und zeigt, wie schwierig es ist, klare Haltung zu bewahren, wenn Orientierung fehlt.
In seinem Roman treffen historische Fluchtgeschichten auf gegenwärtige Krisenerfahrungen. Die Figur Billy Wilder wird zur Projektionsfläche: ein Mensch, der früh erkennt, wann es Zeit ist zu gehen – und in Los Angeles ein neues Leben beginnt. Für Ehlert ist dieser biografische Weg nicht nur eine historische Parallele, sondern auch eine Frage an die Gegenwart: Wann ist der Punkt erreicht, an dem Rückzug zur Verantwortung wird? „Wenn in Deutschland eine rechtsextreme Regierung gebildet wird, bin ich lieber früher als später weg“, sagt er. Es ist ein ehrlicher Satz – und einer, der zugleich entlarvt, wie schwer es fällt, die reale Gefahr klar zu benennen.
Denn obwohl wir es besser wissen sollten, neigen wir dazu, die Bedrohung zu relativieren – im Glauben, es werde schon gut gehen. Dabei braucht Demokratie heute nicht nur Verteidiger in der Politik, sondern auch Stimmen in der Kultur, die Haltung zeigen. Nicht platt und pathetisch, sondern leise, reflektiert, ehrlich. Genau das tut Sascha Ehlert – in seinem Schreiben, in seiner Haltung, in seinem Denken.
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