Aufs Auto verzichten, vegan leben, so wenig wie möglich konsumieren - können einzelne Menschen das Klima retten? Haben Sie sogar die moralische Verpflichtung, den eigenen Fußabdruck so klein als möglich zu halten?
Oder schieben Politik und die fossile Industrie damit die Last auf diejenigen ab, die weniger zum Klimawandel beitragen und weniger Einfluss auf dessen Ursachen haben? Ist es fair, von Menschen zu erwarten, dass sie ihr Leben ändern, während Regierungen weiterhin auf Öl und Gas setzen?
Werden Menschen so überfordert und trägt diese Überforderung zu Erschöpfung, Ohnmacht, Frustration, Hilflosigkeit bei?
Der Klimawandel wirft auch moralische Fragen auf: Wer trägt die Verantwortung? Welche Auswirkungen hat unser Verhalten? Und wie können die Folgen des Klimawandels gerecht verteilt werden?
Professor Dr. Christian Baatz von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel beschäftigt sich intensiv mit diesen klimaethischen Fragen. Im Mittelpunkt steht die große Herausforderung: Wie sollte man sich richtig verhalten?
Ein Gespräch über Hafermilch, Tierethik und den kategorischen Imperativ, über Klimaproteste,
ungerechte Emissionsverteilung, SUV-Verbote und moralische Verwerflichkeit.
Webseite Christian Baatz:
- Prof. Dr. Christian Baatz: https://www.philsem.uni-kiel.de/de/lehrstuehle/juniorprofessur-klimaethik/baatz
Erwähnungen von Ereignissen, Begriffen und Personen:
Donald Brown: Is climate science disinformation a crime against humanity?: https://www.theguardian.com/environment/cif-green/2010/nov/01/climate-science-disinformation-crime
Der ökologische Fußabdruck: https://taz.de/Oekologischer-Fussabdruck-und-Klimakrise/!5892875/
Tim Hayward: Ecological Space, JWI Just World Institute Working Paper No. 2013/02. https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2285434
Loss and Damage Fonds: https://de.wikipedia.org/wiki/Loss_and_Damage Henry Shue, US-amerikanischer Philosoph: https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Shue
Hiding behind the Poor: https://www.researchgate.net/publication/311746985_Global_climate_policy_and_local_energy_politics_is_India_hiding_behind_the_poor
Immanuel Kant: Der kategorische Imperativ: https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ
Fair share: https://www.foei.org/what-we-do/climate-justice-and-energy/climate-fair-shares/
Gerechtigkeitstheorien: die systematische Bestimmung, was Gerechtigkeit ist und die Begründung, wie Gerechtigkeit in einer gesellschaftlichen Ordnung wirksam werden soll: https://de.wikipedia.org/wiki/Gerechtigkeitstheorien
Befähigungsansatz: https://de.wikipedia.org/wiki/Bef%C3%A4higungsansatz
Amartya Sen, indischer Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph: https://de.wikipedia.org/wiki/Amartya_Sen
Martha Nussbaum, amerikanische Rechtswissenschaftlerin und Philosophin: https://de.wikipedia.org/wiki/Martha_Nussbaum
Checks and balances (Überprüfung und Ausgleich): https://de.wikipedia.org/wiki/Checks_and_Balances
John Rawls, US-amerikanischer Philosoph, definiert zivilen Ungehorsam in seinem Hauptwerk„A Theory of Justice“ (1971) als ein in der Öffentlichkeit vollzogenes, eindeutig illegales und gewaltfreies Handeln, das angesichts von Ungerechtigkeit einen symbolischen Appell an den Gerechtigkeitssinn der Mitbürger*innen richten möchte. https://de.wikipedia.org/wiki/John_Rawls
Jürgen Habermas, Ziviler Ungehorsam. Testfall für den demokratischen Rechtsstaat, in: ders., Die neue Unübersichtlichkeit, Frankfurt/M. 1985, S. 79–99 https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Habermas
Reto U. Schneider: Die Kunst des klugen Streitgesprächs. Wer diskutieren will, solltediese Regeln kennen - Ein Crashkurs in Vernunft. München 2023
Eva von Redecker: Bleibefreiheit. Frankfurt am Main, 2023Kontakt: [email protected]