Share Evidenz-Update mit DEGAM-Präsident Martin Scherer
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By Martin Scherer (DEGAM), Denis Nößler (Ärzte Zeitung)
The podcast currently has 125 episodes available.
Lobbyismus sei etwas Gutes, sagt man. Weil Politiker gar nicht alles verstehen können, wozu sie Gesetze machen sollen. Nur was ist, wenn Abgeordnete dann 59 Fußnoten verstehen müssen? So ist es in einer jüngsten Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zum sogenannten „Gesundes-Herz-Gesetz“ geschehen. Die geneigte Leserschaft, auch im Parlament, reibt sich verwundert die Augen und fragt sich: Wer soll all das verstehen? Keine Sorge! Dafür gibt’s ja uns, liebe Parlamentarier. Wir helfen durchs Studiendickicht.
Spoiler: Wir waren selbst erschrocken, wie mit selektiven Quellenangaben versucht werden kann, Behauptungen mit angeblicher Evidenz zu unterfüttern, die gar keine ist oder im krassesten Fall die Behauptung sogar widerlegt. Oder anders gesagt: Man muss nur lang genug bei Pubmed suchen, um vermeintliche Belege dafür zu finden, dass die Erde eine Scheibe ist. Oder noch einfacher: Man fügt einfach willkürlich Fußnoten an (Public Underst Sci 2023; 32(7): 835–844). (Dauer: 53:25 Minuten)
Anregungen? Kritik? Wünsche?
Quellen:
Selten hat ein Gesetzesvorhaben so deutlich Kritik von fast allen Seiten erhalten wie das „Gesundes-Herz-Gesetz“, das Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant. In dieser Episode vom EvidenzUpdate-Podcast schauen wir uns die geplanten Regelungen genauer an und suchen nach Evidenz dafür. Spoiler: Bis auf einen Punkt scheitern wir, selbst schon bei der Gesetzesbegründung.
Anregungen? Kritik? Wünsche? Schreiben Sie uns: [email protected]
Quellen
Für die Abklärung eines V.a. eine chronische/stabile KHK soll demnächst auch ambulant die CT-Koronarangiographie einen größeren Stellenwert bekommen. Mithin soll sie für jene mit intermediärem Risiko und ohne Kontraindikationen Goldstandard vor der invasiven Koronarangiographie werden. So sieht es ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) von Mitte Januar vor, der noch in Kraft treten muss. Die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) KHK empfiehlt dieses Vorgehen schon seit geraumer Zeit. In der Kardiologie sind manche besorgt, dass es dadurch zu Überdiagnostik kommt, mache sorgen sich um den Stellenwert des Fachs in der diagnostischen Kette. Was davon ist berechtigt oder vielleicht sogar erwünscht? Wir haben uns einige größere Studien angeschaut über Wirkung und Nutzen der CCTA, ihre Nebenwirkungen und möglichen Risiken. Spoiler: Die Ergebnisse sind gar nicht so übel – wenn die Vortestwahrscheinlichkeit stimmt.
Quellen:
Nach drei Folgen Evidenz und Jahresrück- und Jahresausblick wird es angesichts der Entwicklungen in der Zivilgesellschaft Zeit für ein etwas ungewöhnliches Gespräch im EvidenzUpdate-Podcast. Wir haben uns angesichts rechtspopulistischer Entwicklungen der Gesellschaft gefragt, wie Wissenschaft sich dazu verhalten soll oder muss? Im Gespräch kommen wir zu dem Gedanken, dass sowohl Medizin, als auch der ärztliche Beruf klar kontraindiziert sind zu Faschismus, Rassismus oder Ausgrenzung. Und selbst das Berufsrecht zieht Grenzen. (Dauer: 21:24 Minuten)
Quellen:
Im dritten Teil unserer 2023/24er Jahreswechsel-Episoden beschäftigen wir uns mit Apparaturen und völlig verrückter Technik, die kaum ein Mensch noch versteht: artifizielle Intelligenz (AI), Large Language Modells (LLM), Chatbots, Deep Learning, neuronale Netze. Sprechen in Zukunft nur noch virtuelle Ärztinnen mit virtuellen Patientinnen?
Wir haben Literatur darüber gesucht, was solche Systeme heute schon in der Medizin leisten können. Gefunden haben wir einige Arbeiten aus der Onkologie, der Augenheilkunde und der Primärversorgung. Die Evidenzlage hinkt, wie so oft, der technischen Entwicklung hinterher.
Also überlegen wir, wo solche Apparate künftig einen Nutzen haben könnten. Sind es Leitlinien und deren aufwändige Erstellung? Womöglich wird es erstmal deren automatisierte Zusammenfassung sein. Wird KI beim Bluthochdruck oder Diabetes helfen können? Oder gefährdet sie eher die Patientenautonomie? Oder die Augenheilkunde: Könnten KI-Apparaturen vielleicht eine Antwort auf ein Versorgungsproblem sein? Und was sagt eigentlich die Ethik dazu?
Anregungen? Kritik? Wünsche? Schreiben Sie uns: [email protected]
Quellen:
In Teil 2 unserer Jahreswechsel-Episoden beschäftigen wir uns unter anderem mit Screenings, Früherkennung und „Vorsorge“. Denn das Thema hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für 2024 auf der Agenda: die Lipid-Screenings bei Kids, unter anderem sogar in Apotheken, und das geplante BIPAM. Spoiler Alert: Wir nehmen die Pläne auseinander. Denn hier wird „aus der Epidemiologie ein Imperativ gemacht“, warnt Martin Scherer. Die Heilserwartung an die Medizin werden „überdramatisiert“. Und der Hinweis aus der Kardiologenwelt „auf fehlende Belege“ ist eine schlechte Begründung für die Einführung eines Screenings.
So dreht sich das Gespräch auch um die Frage, ob wir in einer Gesellschaft leben wollen, die durch und durch medikalisiert ist. Und der Bogen bringt uns zu den, insbesondere von Promis und Medien als Wundermittel verkaufte „Abnehmspritzen“, also GIP-/GLP-1-RA-Analoga und auch die erwarteten Triple-Analoga mit GCG. Wir schauen und die jüngsten Studiendaten an, blicken auf den Rebound-Effekt. Und wir rechnen mal.
Quellen:
Schaut man mit der Evidenzbrille auf 2023 zurück, war es ein Jahr zahlreicher Missverständnisse. Für einen Jahresrückblick und einen Ausblick auf das Jahr 2024 haben wir uns einige solcher Missverständnisse vorgenommen und noch ein paar weitere Themen.
Im ersten Teil unseres Rück- und Ausblicks sprechen wir über die neue Leitlinie zur Müdigkeit und die Frage, warum die Teile immer länger werden und was da bedeutet. Wir betrachten ein Sondervotum darin und das „Sondervotum“ zum Sondervotum, in dem es um ME/CFS geht. Wir sprechen über eine Leit- und eine Richtlinie zu Long-/Post-COVID. Lektionen haben wir im Programm und eine ordentliche Irritation bei mRNA-Impfstoffen.
Spoiler Alert: Es bleiben etliche Themen übrig, mit denen wir uns im nächsten Teil beschäftigen.
Quellen:
Mit dem Missverständnis, dass Früherkennung Prävention oder gar „Vorsorge“ sei, haben wir in der letzten Episode vom „EvidenzUpdate“-Podcast neuerlich aufgeräumt. Es blieb die Frage: Für welche Verhältnis- und Verhaltensprävention gibt es überhaupt gute Evidenz? Wir haben mal nachgeschlagen. Spoiler: Ja, es gibt positive Signale und vernünftige Evidenz, nur eben nicht in der Menge und Stärke, wie man es sich wünschen würde.
Also sprechen wir in dieser Episode des „EvidenzUpdate“-Podcasts über drei Übersichtsarbeiten und systematische Reviews, die sich damit beschäftigen, einer Adipositas vorzubeugen oder Gewicht zu reduzieren bei Kindern und Jugendlichen. Wir sprechen über Energiebilanzen, Intakes und Outtakes, Wasserspender und Pommesbuden. Und wir sprechen über die methodischen Herausforderungen, Ergebnisse von Präventionsmaßnahmen zu messen und zu bewerten.
Aber eigentlich drehen wir das größere Rad, jedenfalls ein bisschen: Wir überlegen, ob Gesundheitskioske nicht sogar einen Nutzen für die lebensweltliche Verhältnis- und Verhaltensprävention haben könnten. Wir fragen uns, was die geplanten DMP Adipositas eigentlich bringen sollen. Und wir sprechen über das ärztliche Selbstverständnis und über massive Geldverschwendung im leistungsgetriebenen Medizinsystem.
Quellen:
Ein LDL-Cholesterin deutlich über 300 mg/dl (17 mmol/l; Grüße in den Osten) und der V.a. familiäre Hypercholesterinämie (FH) steht im Raum. Geschätzt wird die Prävalenz auf 1:500, jeder fünfte Myokardinfarkt bei unter 45-Jährigen soll auf eine FH zurückgehen. Da scheint es sinnvoll, den Lipid-Profilen des Volks auf die Schliche zu kommen und Risikopersonen frühzeitig zu entdecken. So jedenfalls mutet ein Plan von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für ein Lipid-Screening innerhalb der U9-Untersuchung an.
In dieser Episode des „EvidenzUpdate“-Podcasts sprechen wir deshalb über Prävention, Vorsorge und Früherkennung. Wir diskutieren über die Kriterien von Wilson & Jungner, betrachten frühere Versuche flächendeckender Screenings und loten die Grenzen und Risiken aus. Wir überlegen, wie eine Früherkennung kardiovaskulärer Risiken funktionieren könnten. Und wir trennen Verhältnis- von Verhaltensprävention.
Im Gespräch machen wir auch ein Rechenbeispiel, was eine flächendeckende Detektion von FH kosten würde. Würde für jeden Jahrgang in der U9 eine genetische Diagnostik durchgeführt werden, müsste auf Mutationen im APOB-Gen untersucht und das LDLR-Gen und das PCSK9-Gen sequenziert werden. Nach EBM würde das je Fall (2× GOP 11511, 10× 11522, 1× 11512, 8× 11513) knapp über 1.300 Euro nur an Laborkosten verursachen. (Dauer: 40:03 Minuten)
Quellen:
Der erste post-pandemische Herbst hat begonnen. Neben RSV und bald auch Influenza ist SARS-CoV-2 nach wie vor „treuer“ und häufiger Begleiter. Jetzt muss die Regelversorgung erprobt werden. Das gilt auch für die Impfung, die so manche Fragen aufwirft.
Für diese Episode des „EvidenzUpdate“-Podcasts sind wir exemplarisch typische Fragen durchgegangen, wie sie in der Praxis – oder auch schon am Telefon davor – auftauchen könnten.
Quellen:
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