In dieser Folge geht es darum, was die drei ehemaligen Soldaten, Luftlandesanitäterin Annika, Feldjäger Alex und Fallschirmjäger Robert im Einsatz erlebt haben und wie sich ihre Posttraumatische Belastungsstörung am Anfang zeigte. Eine Gewöhnung an traumatische Situationen tritt Psychiaterin Dr. Ulrike Schmidt zufolge nicht ein. Traumazentren und – behandlungskonzepte sind für die Bundeswehr neu, erläutert Rechtsanwalt Arnd Steinmeyer - sie war auf traumatisierte Soldaten lange nicht eingestellt, "weil man ja immer auch davon ausgegangen ist, die Bundeswehr macht mehr so ein bisschen Unterstützungs- und Hilfseinsätze, und da wird schon nichts passieren".
Doch es ist etwas passiert im schwersten Gefecht in der Geschichte der Bundeswehr, Karfreitag in Kundus 2010 - drei Gefallene, acht Verletzte. Mit Folgen für Annika, Alex - und Robert, der bereits 2002 traumatisiert worden war. Sie funktionieren zunächst weiter, doch haben jahrelange Schlafstörungen, quälende Flashbacks, teils Suizidgedanken. "Man hat sich das nicht eingestanden. Man will ja nicht krank sein. Ein Soldat ist nicht krank", so Feldjäger Alex. In dieser Ausgabe geht es außerdem um die Doppelrolle der Ärzte: Einerseits entscheiden sie im Auftrag der Bundeswehr über Geldzuwendungen und berufliche Zukunft, andererseits sollen sie als Mediziner helfen: "Das ist ein ganz hochproblematischer Punkt, dass die Soldaten manchmal von Vorgesetzten behandelt werden", sagt Trauma-Expertin Schmidt.
Die nächsten Folgen von „Killed in Action – Trauma Bundeswehr“ werden am 22.5. veröffentlicht.
Angebote der Bundeswehr für psychisch Kranke:
https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe
Dazu gibt es die Trauma-Hotline: 0800 5887957
Hilfsangebote des Deutschen BundeswehrVerbandes e.V.:
https://www.dbwv.de/multimedia/fuer-veteranen/hilfsangebote
Und des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen:
https://www.veteranenverband.de/hilfe/
Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117)
Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt (112)
Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige, bietet Beratung und Hilfe an. In Suchmaschine "Sozialpsychiatrischer Dienst" und Wohnort eingeben.
Telefonseelsorge rund um die Uhr kostenfrei:
0800-1110111 oder 0800-1110222
Informationen zu Depressionen:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de
Informationen zu Angsterkrankungen:
https://www.angstselbsthilfe.de
Für Angehörige:
https://www.bapk.de
“Panorama”-Beitrag:
https://1.ard.de/Trauma_Soldaten
ARD-Sendung “Mitreden!”:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendung1538136.html
Podcast-Tipp: "Alles Geschichte - der History-Podcast":
https://www.ardaudiothek.de/sendung/82362084/