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By ORF Ö1
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The podcast currently has 881 episodes available.
Ausgeglichenheit durch Räumliche Pausen.
Privat und öffentlich, Rückzugsort und Treffpunkt - die Stadt lebt von ihrer räumlichen Diversität. Plätze, Parks und allgemein zugängliche Orte wie Flussufer, Strände oder Wälder verleihen einer Stadt nicht nur Abwechslung, sie sind auch wichtige Pausenräume in der urbanen Betriebsamkeit. Die Beziehung zur Natur, zu den Lebensräumen, zu den Pflanzen und Tieren, ihre Geräusche, Düfte und Lichtverhältnisse bieten Raum zum Durchatmen. Nicht nur für die Menschen selbst auch für den Umgang mit anderen Lebewesen, die in der Stadt vorkommen. Die Stadtplanung macht hier sukzessive Fortschritte. Längst geht es nicht nur um klassische raumplanerische Flächenzuweisungen. Das Konzept der Cohabitation hält Einzug in die Überlegungen, für wen die Stadt gemacht wird.
Gestaltung: Ilse Huber. Gesendet in Ö1 am 18. 11. 2024.
Seelischer Druck durch Dichte.
Viele Geschöpfe drängen in die Stadt wegen ihrer Überlebens-Chancen. Das gilt für Menschen genauso wie für (Wild)Tiere. Sind es zu viele, muss neu verhandelt werden, wieviel die Stadt verträgt. Seien es Wildschweine, Tauben, Krähen, Möwen. Aber auch zu viele Menschen an einem Ort erzeugen Konflikte. Stichwort: Massenansammlungen - kein Ort für schwache Nerven. Das führt zur Frage der Dichte. Das enge, räumliche Miteinander kann anregend und stimulierend sein. Viele schöpfen aus dem bunten Zusammenleben Kraft und Inspiration. Doch die Dichte einer Stadt erschöpft, macht müde und laugt aus. Eine Belastung für die psychische Ausgeglichenheit. Die Geduld mit sich und anderen sinkt, der Aggressionspegel steigt, und man gerät außer Kontrolle. Ein schlechtes Zeichen im Umgang miteinander und für die eigene mentale Gesundheit.
Gestaltung: Ilse Huber. Gesendet in Ö1 am 19. 11. 2024.
Weniger Stress dank Teilhabe.
Die jahrzehntelange Praxis der Planung geschah meist über die Köpfe der Menschen hinweg, quasi von oben herab, den Fachgremien. Nun werden immer mehr Menschen eingeladen, sich an den stadtplanerischen Geschehnissen zu beteiligen. Das schlägt sich bestenfalls in der Zufriedenheit der Bewohner:innen nieder. Wohl sind die ersten Schritte noch von Rückschlägen geprägt, weil das Einbinden der Menschen mit dem Umsetzen der Projekte mitunter auseinanderklafft, aber seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich zunehmend eine Kultur der Teilhabe der Bevölkerung an der Stadtentwicklung herausgebildet. Viele Formen der Beteiligung haben Informations- und Beschwichtigungscharakter. Selbstwirksamkeitserleben ist ein zentrales Element psychischer Resilienz und trägt zu psychischer und physischer Gesundheit bei.
Gestaltung: Ilse Huber. Gesendet in Ö1 am 20. 11. 2024.
Mit Respekt Beziehungen fördern.
Zwischenmenschliche Beziehungen gehören zu den wichtigsten Komponenten von psychischer Gesundheit und Zufriedenheit. In der Stadt ist oft ein anonymes Nebeneinander die Regel, doch wenn Extremereignisse wie Hochwasser oder Hitzeperioden auftreten, steigt auch das Bedürfnis Abhilfe zu schaffen. Was informell beginnt und durch private Initiativen angestoßen wird, kann auch stadtplanerisch aufgegriffen werden. So entstehen Zufluchtsorte was wiederum Verbundenheit und Sicherheit fördert. Stadtplanerische Maßnahmen und die Vermittlung von sogenannten "Großstadt-Skills" können das Risiko für psychische Erkrankungen in sozialen (Rand)Gruppen minimieren. Solche "Skills" sind zum Beispiel das Wissen um Verweilzonen und deren gezieltes Aussuchen in Stresssituationen.
Gestaltung: Isle Huber. Gesendet in Ö1 am 21. 11. 2024.
Lena Marie Glaser: Warum wollen die Jungen angeblich nicht mehr arbeiten?
"Niemand scheint mehr arbeiten zu wollen" - die Feststellung von Kim Kardashian geht als Meme durch die Sozialen Medien - und scheint auch hierzulande von Politiker:innen, Arbeitgebern und anderen geteilt zu werden. Kein Thema rund um Arbeit regt in den letzten Jahren mehr auf, als dieser Vorwurf an die jüngeren Generationen. Die Vorurteile: sie wollte nur mehr Teilzeit und im Homeoffice arbeiten, verlangten zu viel, während sie nicht bereit sind, etwas zu leisten. Ganz egal, dass soziologische Studien das eigentlich nicht mit Zahlen untermauern können - das Klischee ist einzementiert. Lena Marie Glaser ist selbst so ein Millenial, die sich mit den Rahmenbedingungen eines klassischen Anstellungsverhältnisses nicht abfinden wollte und seit einigen Jahren erkundet, wie Menschen - und zwar nicht nur junge - heutzutage arbeiten wollen.
Gestaltung: Irmi Wutscher. Gesendet in Ö1 am 11. 11. 2024.
Stefan Feinig: Warum schauen wir auf Arbeitslose herab?
"374" das ist die titelgebende Nummer von Stefan Feinigs Poem - ein Schwall an Gedanken und Wortfetzen. Rahmenhandlung, wenn man so will: jemand zieht eine Nummer im Wartebereich des Arbeitsamts? und dann Gedankenfetzen wie: "Wir sind arbeitslos. Und vermutlich ist das die gefährlichste Störung, an der man so leiden kann."
Ein Gespräch darüber, wie es sich anfühlt, eine Nummer in der Arbeitslosenstatistik zu sein, das Bild, das wir von Arbeitslosen haben und was das mit der Leistungsgesellschaft zu tun hat.
Stefan Feinig ist Autor, seine Texte erscheinen auf Deutsch und Slowenisch beim Verlag Mohorjeva Hermagoras, sein Geld verdient er als Chefredakteur beim Lifestyle Magazin Warda.at.
Gestaltung: Irmi Wutscher. Gesendet in Ö1 am 12. 11. 2024.
Nina Verheyen: Was ist eigentlich unsere Leistung?
Das Leistungsprinzip gehört zu den Grundsätzen unserer Gesellschaft. Nicht die Bildung unserer Eltern, die Farbe unserer Haut oder unseres Geschlechts sollen darüber entscheiden, welches Ansehen, welchen Einfluss und welchen materiellen Wohlstand jemand erreichen kann. Allein an unseren individuellen Leistungen soll man uns messen. Aber was genau meinen wir, wenn wir von "Leistung" sprechen? Diese Frage hat sich die Historikerin Nina Verheyen in ihrem Buch "Die Erfindung der Leistung" gestellt.
Gestaltung: Anna Masoner. Gesendet in Ö1 am 13. 11. 2024.
Natalya Nepomnyashcha: Kann jede:r durch Arbeit sozial aufsteigen?
Natalya Nepomnyashcha hat es geschafft. Sie ist aufgestiegen, vom Harz IV-Kind ohne Matura zur Unternehmensberaterin. Ihren zähen beruflichen Weg beschreibt sie im Buch "Wir von unten - wie soziale Herkunft über Karrierechancen entscheidet." Sie erzählt vom Sich-Fehl-am-Platz-Fühlen, von sozialen Codes, die ihr fremd waren, von offener und verdeckter Diskriminierung.
Natalya Nepomnyashcha ist in der Ukraine geboren und als Kind nach Deutschland gekommen. Heute fördert sie mit ihrem Netzwerk Chancen selbst über 2.000 Erwachsene auf ihrem beruflichen Weg.
Gestaltung: Anna Masoner: Gesendet in Ö1 am 8. 11. 2024.
Die Letzte Bastion.
Fußball-WM 1990 - Deutschland erlebt sein erstes Sommermärchen. Im streng abgeschotteten Albanien sehen viele erstmals die Spiele im Fernsehen. Da trifft der LKW-Fahrer Ylli eine folgenschwere Entscheidung.
Der junge Grenzpolizist Lothar Parzeller schaut mit seinen Kollegen im Garten der deutschen Botschaft ein Spiel. Plötzlich gibt es einen ohrenbetäubenden Knall: Ein LKW durchbricht die Botschaftsmauer. Der Garten füllt sich mit Schutt, Staub und Flüchtlingen. Viele sind verletzt, und es werden schnell immer mehr. Es beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit.
Eine Geschichte über Mut und Hilfsbereitschaft, die Kraft des Fußballs und den großen Sog der Freiheit. Folge 1 der Serie "Die Botschaft. Europas letzter Mauerfall" von Franziska Tschinderle und Anja Troelenberg.
Das Loch.
Die Nachricht vom Loch in der Mauer der deutschen Botschaft verbreitet sich wie ein Lauffeuer im Land. Das Regime reagiert mit Gewalt. Doch der Sog ist nicht mehr aufzuhalten.
Von überall her machen sich Menschen auf, um ihre Chance zu nutzen. Unter ihnen: Kasem, der von einer Schauspielkarriere träumt, William, dessen Familie seit Generationen politisch verfolgt wird, und die hochschwangere Valbona. Der Magnet der Freiheit ist so groß, dass die Menschen wie Ameisen die Wände hochlaufen, erzählt einer der Flüchtlinge. Doch die Geheimpolizei hat die deutsche Botschaft umstellt, bald fallen Schüsse. Wird das Gebäude gestürmt?
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