Die designierte Bundesregierung packt die Verkehrswende nicht richtig an, meint unser Gast. Es war ein Fehler, dass der israelische Philosoph Omri Boehm nicht in Buchenwald sprechen durfte, findet unsere Kommentatorin. Aber zuerst schaut Host Sebastian Moritz auf seine Trading App.
Und darum geht es in unserem Podcast heute im Einzelnen:
Manch einem mag der Blick auf die Trading-App gerade den Schlaf rauben: Die Börsenkurse sind seit Donald Trumps Zollkrieg mehrheitlich in tiefroten Zahlen. Sebastian Moritz plädiert trotzdem für Ruhe und Gelassenheit - und findet: jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich einen neuen, nüchterneren Umgang mit Aktien und ETFs anzueignen. (01:05)
Wer im Zuge des Börsencrashs sein Portfolio gerade sowieso noch einmal überdenkt, dem empfehlen wir eine Ausgabe des Pocasts Quarks Daily. Dort haben sich die Kolleginnen und Kollegen mit der Frage beschäftigt, ob man mit "grünen Geldanlagen" die Welt verändern kann. Den Link zum Podcast finden Sie hier. (03:40)
Wir müssen die Schiene weiter ausbauen, sagen die einen; wir müssen die Autobahnen ausbauen, die anderen. Unser heutiger Gast, der Mobilitätsforscher Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, findet: Wir sollten beides mal lassen und und uns von dem Wachstumsparadigma "höher, schneller, weiter" im Bereich Verkehr verabschieden. Ob die neue Koalition das anpacken wird, daran hat er allerdings Zweifel. (04:11)
Letzten Freitag haben wir hier im Politikum ein Gespräch mit Jens Christian Wagner, dem Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, geführt (verlinken). Da waren die Vorbereitungen für die Gedenkfeier zum 80. Jubiläum der Befreiung Buchenwalds gerade im vollen Gange und von Kontroversen begleitet. So setzte die israelische Regierung den Gedenkstättenleiter Jens Christian Wagner unter Druck, bis er den israelisch-deutschen Philosophen Omri Boehm, der die Rede zur Gedenkfeier halten sollte, wieder auslud. Über all das hätten wir mit ihm sprechen können, wir wollte die Aufmerksamkeit jedoch nicht von den Überlebenden ablenken, um die es an dem Tag doch eigentlich gehen sollte. An den Küchentisch in dieser Ausgabe hat unsere Kommentatorin, die Schriftstellering Mithu Sanyal, ihre Meinung zum Fall mitgebracht. Sie selbst hat eine Petition gegen die Ausladung von Omri Boehm gestartet. (14:51)
Zur Frage, wie eine Erinnerungskultur in Zeiten einer erstarkten AfD aussehen kann, haben wir einige Nachrichten aus der Politikum-Community bekommen. Politikum-Hörerin Dayana Gronau schreib zum Beispiel, sie habe eine gewisse Holocaustgedenk-Ermüdung bei Menschen beobachtet. Für diese habe die AfD einfache Antworten gefunden. (20:48)
Wenn Sie das anders sehen oder sich zu anderen Themen im Politikum äußern wollen, schreiben Sie gerne eine Mail an [email protected] oder schicken Sie eine Sprachnachricht an die 0172-253 00 42.
Und wir sprechen ja in diesen Tagen ja viel über Entwicklungen, die eher nicht hoffnungsfroh stimmen. Gut, wenn wir dazwischen auch mal eine Randnotitz wie diese lesen: Die Kölner Oberbürgermeisterin ist einer Einfladung des inzwischen inhaftierten Istanbuler Bürgermeisters İmamoğlu gefolgt, die dieser noch im Amte des Bürgermeisters ausgesprochen hat. Reker ist zu Beginn der Woche zu einem Städtetreffen in Istanbul gereist. Zu dem sind Vertreterinnen und Vertreter aller Städte eingeladen, die durch eine deutsch-türkische Städtepartnerschaft freundschaftlich verbunden sind. Im Gespäck hatte die Kölner OB auch eine Botschaft an İmamoğlu: Sie verstehe ihre Reise als "Zeichen ihrer uneingeschränkten Solidarität mit ihrem inhaftierten Amtskollegen," hieß es zuvor von Seiten der Stadt. (21:44)