Sie ist um die ganze Welt gereist, um den Wolf zu erforschen. Am Ende ihrer Reisen hat Tatjana Schneider ihren Platz im Wolfspark Werner Freund im saarländischen Merzig gefunden, auch als „Stadt der Wölfe“ bekannt. Dort arbeitet sie seit mehr als 30 Jahren, seit 2014 leitet sie ihn. Auf dem acht Hektar großen Gelände leben aktuell drei Wolfsarten in ihren großen Gehegen, so natürlich es geht, das ist das Ziel. 75 Wölfe hat die Wolfsforscherin bis jetzt in Handaufzucht großgezogen. So gelingt es ihr, ein Mitglied der Wolfsfamilie zu werden. Jeden Tag besucht sie als erstes die Wölfe in ihren Gehegen, wird von ihnen begrüßt, wie ein Wolf. Beim hautnahen Kontakt kann sie unbemerkt checken, ob die Tiere gesund sind oder eine Verletzung haben. Und sie kann das Verhalten der Tiere beobachten. Seit 2000 wird der Wolf wieder heimisch in Deutschland. Er ist sehr anpassungsfähig, Hauptsache er findet ausreichend Beute. Tatjana Schneiders Herz schlägt für den Wolf, aber sie kann die Ängste der Menschen verstehen und nimmt Bedenken von Tierhaltern ernst und berät sie. Im Sonntagstalk mit Bärbel Schäfer nimmt sie uns mit in die Welt des Wolfes und wir erfahren, warum der Wolf den Mond anheult.