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Deutschland ist im weltweiten Vergleich mit anderen Demokratien eines der Länder, in denen Vermögen besonders ungleich verteilt ist. Und das, obwohl wir uns als Gesellschaft eigentlich das Gegenteil vorgenommen haben: Alle Menschen sind gleich und sollen die gleichen Chancen haben, so steht es in unserer Verfassung. Warum das Erben und Vererben trotzdem so geregelt ist, dass es die Chancen für die Menschen in Deutschland immer ungleicher macht, darum geht es in dieser Folge von “In aller Ruhe” mit Carolin Emcke.
Zu Gast ist der Philosoph Stefan Gosepath. Er ist Professor für Praktische Philosophie an der Freien Universität Berlin und forscht unter anderem zu Gerechtigkeit, Menschenrechten und Demokratie.. Er war außerdem Professor an den Unis in Gießen, Bremen und Frankfurt.
“Bestimmte Reiche schotten sich ab”
Gosepath sagt: Im Prinzip sei unsere Vorstellung ja, dass Menschen einander in Deutschland im öffentlichen Raum begegnen – und es egal ist, wie arm oder reich man ist. Aber das treffe oft gar nicht mehr zu, sagt Gosepath. “Bestimmte Reiche schotten sich einfach durch ihren Lebensstil so ab, dass sie nicht mehr mit Menschen in Kontakt kommen, die weniger Vermögen haben. Die wissen dann nicht mehr, wie die soziale Realität in Wirklichkeit aussieht.” Dieses Auseinanderdriften von gesellschaftlichen Gruppen gefährde den demokratischen Zusammenhalt.
Allerdings, das glaubt auch Gosepath, könne man das Vererben nicht von einen auf den anderen Tag abschaffen. Eltern wollten nun einmal etwas von dem Wohlstand, den sie erarbeitet haben, an ihre Kinder weitergeben.
Empfehlung von Stefan Gosepath
Passend zum Thema empfiehlt Stefan Gosepath “Die Buddenbrooks” von Thomas Mann. Darin beschreibt Mann den Niedergang einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie über vier Generationen. Eben weil die Familienmitglieder mit ihrem Erbe nicht richtig umgehen können. Die Buddenbrooks, sagt Gosepath, seien damit ein sehr plastisches Beispiel, warum das Erben auch eine Bürde sein kann, an der Menschen scheitern und darüber sehr unglücklich werden.
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Deutschland ist im weltweiten Vergleich mit anderen Demokratien eines der Länder, in denen Vermögen besonders ungleich verteilt ist. Und das, obwohl wir uns als Gesellschaft eigentlich das Gegenteil vorgenommen haben: Alle Menschen sind gleich und sollen die gleichen Chancen haben, so steht es in unserer Verfassung. Warum das Erben und Vererben trotzdem so geregelt ist, dass es die Chancen für die Menschen in Deutschland immer ungleicher macht, darum geht es in dieser Folge von “In aller Ruhe” mit Carolin Emcke.
Zu Gast ist der Philosoph Stefan Gosepath. Er ist Professor für Praktische Philosophie an der Freien Universität Berlin und forscht unter anderem zu Gerechtigkeit, Menschenrechten und Demokratie.. Er war außerdem Professor an den Unis in Gießen, Bremen und Frankfurt.
“Bestimmte Reiche schotten sich ab”
Gosepath sagt: Im Prinzip sei unsere Vorstellung ja, dass Menschen einander in Deutschland im öffentlichen Raum begegnen – und es egal ist, wie arm oder reich man ist. Aber das treffe oft gar nicht mehr zu, sagt Gosepath. “Bestimmte Reiche schotten sich einfach durch ihren Lebensstil so ab, dass sie nicht mehr mit Menschen in Kontakt kommen, die weniger Vermögen haben. Die wissen dann nicht mehr, wie die soziale Realität in Wirklichkeit aussieht.” Dieses Auseinanderdriften von gesellschaftlichen Gruppen gefährde den demokratischen Zusammenhalt.
Allerdings, das glaubt auch Gosepath, könne man das Vererben nicht von einen auf den anderen Tag abschaffen. Eltern wollten nun einmal etwas von dem Wohlstand, den sie erarbeitet haben, an ihre Kinder weitergeben.
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Passend zum Thema empfiehlt Stefan Gosepath “Die Buddenbrooks” von Thomas Mann. Darin beschreibt Mann den Niedergang einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie über vier Generationen. Eben weil die Familienmitglieder mit ihrem Erbe nicht richtig umgehen können. Die Buddenbrooks, sagt Gosepath, seien damit ein sehr plastisches Beispiel, warum das Erben auch eine Bürde sein kann, an der Menschen scheitern und darüber sehr unglücklich werden.
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