Eine ostfriesische Mutter, der Vater aus dem Elsass nach Amerika ausgewandert, wo Groucho Marx mit vier bettelarmen Geschwistern aufwuchs. An so einem Start ins Leben geht man zugrunde – oder man wird der größte Komiker seiner Generation. In den 30er und 40er Jahren gehörten die Marx-Brothers Chico, Harpo und Groucho zu den beliebtesten Komikern Amerikas. Der Schauspieler Jack Lemmon sagte, die Marx-Brothers seien für den Humor das, was Karl Marx für die politische Philosophie sei. Als Komödiant war Groucho Marx ein Anarchist, ein Meister der verdrehten Worte, bis die Welt zur Freude des Publikums im Unsinn versinkt. So hat Groucho Marx völlig zurecht darauf hingewiesen, dass er nicht in einer kleinen Blockhütte geboren wurde, die er Wochen vorher mit seinem Vater errichtet hatte. Richtig ist, dass er am 2. Oktober 1890 als Julius Henry Marx in New York als Sohn einer armen Einwandererfamilie zur Welt kam. Mit 12 Jahren verließ Julius die Schule, um Geld zu verdienen. Mutter Minnie wollte, dass ihre Söhne im Showbusiness landeten. Vom Varieté und Vaudeville gelang ihnen der Sprung zum Broadway. Und vom Broadway zum Kino. Groucho trat auf mit angemaltem Brikett-Schnurrbart, großer Zigarre und einem grotesk nach vorne fallendem Gang. Mit schwarzem Humor karikierte er die Gesellschaft. Groucho Marx war auch im Radio und Fernsehen ein Star. Er sagte: "Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau und hinter ihr steht seine Ehefrau." Groucho Marx war dreimal verheiratet und wurde dreimal geschieden. 1974 wurde er mit dem Ehren-Oscar ausgezeichnet. Er starb mit 86 Jahren in Los Angeles.