Share Was wird aus Hamburg? Der Stadtentwicklungs-Podcast
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By Hamburger Abendblatt
The podcast currently has 92 episodes available.
Der Hamburger Immobilienunternehmer Dieter Becken glaubt an die baldige Fertigstellung des Wolkenkratzers an den Elbbrücken. „Der Elbtower hat derzeit keinen guten Ruf, er ist schlechtgeredet worden“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Becken Holding. „Der Entwurf von David Chipperfield ist herausragend, er hat eine besondere Qualität, die wir in Hamburg selten gesehen haben.“
Anfang Juni hatte der Investor bekundet, er arbeite an einem Konsortium, das in den nächsten sechs Wochen stehen solle. Das war zu ehrgeizig – aber den Mut hat er nicht verloren, ganz im Gegenteil: „Es sieht nicht schlecht aus: Das Konsortium steht fast”, sagte er jetzt im Podcast „Was wird aus Hamburg?“
Becken hofft auf eine schnelle Einigung, um „diesen Stummel zu Ende zu bauen“. Einige Wochen bleiben: „Das Angebot müssen wir erst Anfang November beim Insolvenzverwalter abgeben. Es ist vorbereitet.“ Der Hamburger geht von mehreren Bietern aus. „Wie viele es sind, weiß ich nicht. Aber einer wird den Elbtower zu Ende bauen – ich hoffe, wir.“
Ein Gespräch über die tiefe Krise am Immobilienmarkt, das Scheitern einer faszinierenden Idee und wie er die Colonnaden wieder groß machen will.
(www.abendblatt.de/podcast).
Für Hamburg-Wasser-Geschäftsführer Ingo Hannemann ist der Klimawandel längt Berufsrealität: Wie kann Wasser schneller versickern und trotzdem stets verfügbar sein? Wie lässt sich die Stadt für den Klimawandel ertüchtigen? Und wie gelingt eine nachhaltige und finanzierbare Wasserversorgung?
Im Podcast gibt Hannemann leichte Entwarnung: Die Stadt Hamburg lebt - anders als andere europäische Metropolen im Klimawandel - fast auf einer Insel der Seligen. „Durch den Klimawandel bekommen wir in Norddeutschland, gerade nördlich der Elbe, im Winterhalbjahr mehr Niederschläge, dafür werden die Sommer auch mal trockener oder heißer. Die Grundwasserneubildung findet im Winter statt. Da mache ich mir wenig Sorgen: Alarmismus ist nicht angebracht.“
Ein Gespräch über das Wunder der sauberen Alster, Baustellen in der Stadt und die Zukunft der Versorgung
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Lange Zeit hinkten Hamburgs Schulen im Bundesvergleich hinterher, bald sollen sie Vorbild für das ganze Land sein. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) zumindest verspricht Hamburgs Schülern und Studenten im Abendblatt allerbeste Lernbedingungen. Bis Ende der 20er-Jahre investiere die Stadt deshalb beim Schulbau rund zehn Milliarden Euro. „Anfang der 30er Jahre werden wir die besten Schulgebäude und Sportanlagen Deutschlands haben, Anfang der 40er Jahre die besten Hochschulgebäude.“
Ausdrücklich spricht sich Dressel für einen aktiven Staat bei der Stadtentwicklung aus: „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das freie Spiel der Kräfte am Immobilienmarkt es allein nicht richten kann“. Angesichts der Preisentwicklung der vergangenen Jahre sei es klug, dass die Stadt ihr Immobilienportfolio aktiv managt und erweitert. „Das kann die Preise dämpfen und zugleich können wir das historische Erbe der Stadt bewahren.“
Ein Gespräch über die Zukunft des Elbtowers, Hamburgs Stärken, warum wir auch Einfamilienhäuser brauchen - und das Paloma-Quartier.
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Er ist derzeit ein viel gefragter Experte: Thomas Krüger, Professor an der HafenCity Universität, gilt als einer der versiertesten Innenstadt-Forscher im Land. Und in dem Maße, in denen der Online-Handel wächst, Inflation und Zinsen steigen und die Wirtschaft dümpelt, wachsen allerorten die Sorgenfalten. Das lange so lukrative Geschäft mit dem Handel in den Einkaufsstraßen funktioniert nicht mehr von allein.
Nun bekommt Hamburg mit dem Westfield-Überseequartier eine zweite City mit 70.000 Quadratmetern Fläche, 200 Geschäften und Gastronomiebetrieben. „Das wird ein cooles Shoppingcenter, keine stickige Bude, sondern eine offene Architektur mit frischer Luft und einem Regenschutz“, sagt Krüger. Das Problem sei die Größe. „Da kommt auf einen Schlag ein AEZ dazu - allerdings nicht am Ring 2, sondern in einem Ort, der kein Umfeld hat.”
„Das Überseequartier ist zum Erfolg verdammt, und der Investor wird alles tun, um Menschen dorthin zu locken. Hier managt ein Unternehmen die gesamte Fläche und zwingt alle Mieter zur Kooperation, hinzu komme die Erfahrung aus Dutzenden Städten“, sagt er. Seine Befürchtung: „Das wird heftig für die gewachsene Hamburger Innenstadt.“
Ein Gespräch über funktionierende Innenstädte, Hamburgs Probleme und ein Centre Pompidou am Gerhart-Hauptmann-Platz.
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Seit 2004 ist der gebürtige Brite Martin Murphy Partner im renommierten Büro Störmer, Murphy and Partners. „Zuerst dachte ich, Hamburg traut sich nicht genug zu. Das sehe ich inzwischen anders: Ich bin wahnsinnig stolz, in dieser Stadt zu leben. Es ist viel passiert“, sagt er über seine Wahlheimat.
In der HafenCity hat sein Büro gerade das „Roots“, das höchste Wohn-Holzhochhaus Deutschlands, gebaut. „Da haben wir alle grauen Haare bekommen. Es war ein wahnsinnig komplexes Bauprojekt, weil die Anforderungen an Wohnungen viel höher sind als an Büros. Der Industriehafen liegt nicht weit entfernt, es gibt Lärm und Lichtimmissionen, ein Geruchsthema. Aber das ‚Roots‘ ist toll geworden.“
Der Architekt des „Fontenay“ Störmer, wird nun eine hanseatische Perle zu einem Boutique-Hotel umbauen. Zwischen dem Fontenay und dem Vier Jahreszeiten wird „The Jefferson“ im früheren Generalkonsulat der USA entstehen. „Das wird richtig spannend“, sagt Murphy und spricht von 80 bis 90 Zimmern und Suiten.
Ein Gespräch über Bauherrn, Hamburgs Besonderheiten und den Elbtower.
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Für viele Einheimische ist die Sache klar: Hamburg ist die schönste Stadt der Welt. Für die Welt hingegen sieht das etwas anders aus. Schon bei manchen Nachbarn rangiert Hamburg eher unter ferner liefen. Die sechstgrößte Stadt der EU ist vielen unbekannt. Das zu ändern, ist die Aufgabe von Rolf Strittmatter. Seit bald einem Jahrzehnt leitet er die Geschicke der Hamburg Marketing GmbH. Seine Mission: Hamburg bekannter und attraktiver zu machen.
„Unsere Erfahrung ist, dass der, der nach Hamburg kommt, die Stadt mit Lust auf Neues empfindet – seine Erwartungen werden sogar übertroffen“, sagt der 54-Jährige. „Unser Problem ist die Bekanntheit der Stadt – da haben wir ein Defizit, nicht national, nicht in den direkten Nachbarstaaten, aber interkontinental. München mit dem Oktoberfest und Berlin mit seiner Geschichte stehen stärker im Fokus.“ Auch Frankfurt werde international als Finanzmetropole stärker wahrgenommen als die Hansestadt. Inzwischen aber dreht sich die Wahrnehmung.
Ein Gespräch über Hamburger Understatement, die Elbphilharmonie als mentaler Anker und den internationalen Blick auf die Stadt.
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Die Idee klang so bescheuert, dass viele Journalisten in der Stadt die Einladung lasen, lachten und vergaßen. Eine Modelleisenbahn als Attraktion für Hamburg? Waren da einige nicht erwachsen geworden? Wollten sie ihr Geld versenken? Oder waren sie einfach verrückt? Wie man sich irren kann: Ein Vierteljahrhundert später haben Abermillionen die Böden der Speicherstadt besucht, viele Metropolen neiden den Hamburgern ihr Wunderland, ständig versuchen Investoren, die Erfinder anzuwerben. Ihre Stadtentwicklung im Format 1:87 verdreht den Menschen den Kopf.
Im vergangenen Jahr haben mehr als 1,5 Millionen Gäste das Wunderland besucht – Ende April eröffnete die Fürstenfamilie von Monaco den jüngsten Abschnitt. Im Podcast erzählt Frederik Braun, wie man im Wunderland Städte entwickelt und warum Hamburg in einigen Jahren ganz neu erfunden werden muss. Der Abschnitt Monaco sei nur ungefähr halb so groß wie Hamburg, habe aber mindestens 15-mal so lange gebraucht. „Ein neues Hamburg wäre ein Riesenprojekt.“
Ein Gespräch über die schwierigen Anfänge, Olympische Spiele in der Stadt und ihre große Liebe zu Hamburg.
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Zwar emittieren Gebäude in Bau und Betrieb rund 40 Prozent des CO2, doch eine wirkliche Debatte, was sich in der Immobilienbranche ändern kann und muss, wird erst seit Kurzem geführt. Eine Pionierin klimabewusster Stadtplanung ist die Hamburger Architektin Alexandra Czerner. Die 61-Jährige, die vor zehn Jahren in die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung berufen wurde, fordert einen radikalen Wandel im Denken der Branche.
Sie plädiert für einen tiefgreifenden Kulturwandel: „Wir machen aus der steinernen Stadt, in der die Natur an einzelne Orte verdrängt worden ist, wieder das Ökosystem Stadt.“ Städte versteht sie als Lebensraum, in dem alle Bausteine grün gedacht werden müssen. „Überall, wo Hitze, CO2 und Feinstaub entstehen, brauchen wir unmittelbar Kühlung, Filterung und Umwandlung in Sauerstoff. Das Problem muss dort bekämpft werden, wo es entsteht.“
Ein Gespräch über Fassaden- und Dachbegrünung, über die Widerstände von Bauherrn und Behörden und den „Dinosaurier“ Elbtower.
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Kultur bewegt nicht nur Menschen, sondern ganze Städte. Carsten Brosda, Hamburger Kultursenator seit 2017, bewegt dieser Gedanke von Anfang an: „Moderne Stadtentwicklung zeigt, dass Kultur von Anfang an mitgedacht wird“, sagt er im Podcast „Was wird aus Hamburg?“ Gleich zwei Kulturprojekte, die eng mit der Stadtentwicklung verbunden sind, fallen in seinen Verantwortungsbereich: Das geplante Haus der digitalen Welt und die neue Oper, die Klaus-Michael Kühne der Stadt schenken möchte.
Während für das neue digitale Zentrum noch in diesem Jahr ein Standort präsentiert werden soll, ist die Verwirklichung einer Oper in der HafenCity weiterhin unklar. Aber Brosda macht klar, dass er das Konzerthaus möchte: „Ein Kultursenator, der sagt, ich will keine neuen Kulturorte, wäre schlecht beraten.“
Ein Gespräch über Hamburgs Stärken, den Wirtschaftsfaktor Kreativwirtschaft und die großen Potenziale von Hammerbrook, Rothenburgsort und Wilhelmsburg.
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Die Hoffnungsträgerin der Energiewende ist eine Hamburgerin. Zwar nutzten schon die alten Römer heißes Thermalwasser, um ihre Gebäude zu beheizen, aber der kommerzielle Durchbruch der Fernwärme erfolgte erst Ende des 19. Jahrhunderts. „Ihre Geburtsstunde liegt auch in Hamburg“, sagt Christian Heine. Genauer gesagt im Rathaus. Das Gebäude an der Trostbrücke war beim Großen Brand 1842 ein Raub der Flammen geworden. „Deshalb hat man 1886 sehr weise entschieden, keine Feuerungsanlage ins Rathaus zu bauen, sondern auf die neue Technik der Fernwärme zu setzen“, so Heine, der seit vier Jahren an der Spitze der Hamburger Energiewerke steht.
Im Podcast „Was wird aus Hamburg“ beschreibt der Manager die Herausforderungen der Wärmewende. „Mit der Ablösung des Kraftwerkes Wedel werden wir den Anteil der erneuerbaren, klimaneutralen Energien dramatisch erhöhen“, verspricht Heine. Der Bereich der Wärme sei entscheidend für die Energiewende. „Das ist ein schlafender Riese: Der Anteil erneuerbare Energien liegt derzeit nur bei etwa 16 Prozent.“
Ein Gespräch über Hamburgs Stärken, die vielen Baustellen durch die Wärmewende – und warum die Stadt vom Rückkauf der Netze profitiert.
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