„Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“ Mit diesen Worten beginnt der siebenundzwanzigste Psalm.
Diesen 1. Vers möchte ich ein wenig länger im Blick behalten, etwas länger darüber nachdenken, ja, diesen Vers nicht vorschnell überlesen, um dann sogleich mit dem nächsten weiterzumachen.
Denn eines habe ich in der Welt, die sich um mich herum abspielt und in der Zeit, die um mich herum vergeht, längst wahrgenommen. Es ist die unfassbare Eile, die die doch so wichtige Gelassenheit und Ruhe, die ich für mein Leben benötige, immer wieder überrennt. Und … es ist die rasante Abfolge von Bildern, Nachrichten und Schlagzeilen, … und das nahezu pausenlose Klingeln oder Brummgeräusch der Smartphones, der mobilen Standortzentralen, die mich rund um die Uhr im Griff haben können.
Die Unsicherheiten, ja, auch die real denkbaren Gefahren für mein Leben, bestehen sie in dieser online-Welt gar nicht, sind sie in meinem Bewusstsein vorhanden? Habe ich alles ausgeklammert, was mir im täglichen Leben zur Gefahr, ja, zum Verhängnis werden könnte?
Noch einmal der Eingangsvers 1:
„Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?“
Interessant, dass mich dieser Vers „von eben“ einfach nicht loslassen will. Da sind doch noch 13 weitere Verse des heutigen 27. Psalms, der auf meinem Leseprogramm angegeben ist. Mir, dem Autor dieser Andacht, ist einfach danach, weiter dranzubleiben an diesem Vers 1. Vielleicht wird es mir auch gerade heute so deutlich vor Augen geführt. Warum gerade heute? Kenne ich den Grund dafür, weiß ich Bescheid, warum mir Gott diesen Vers so deutlich vor Augen führt?
Aber, auch wenn ich Gottes Grund dafür wüsste, wäre ich dann weiter? So mit einer Ahnung, mit einem Bemerken, mit einem Wahrnehmen, mit einem Wink des Himmels ist es eben auch schön, etwas aus solch einem Vers abzuleiten. Ja, seine einzelnen Worte ganz einfach und gelassen, immer mehr auf mich wirken zu lassen. Etwas ganz Tiefes und Besonders gerade heute, gerade für mich anzunehmen. Im zunehmenden Vertrauen und dem fester werdenden Wissen, dass Gott mit einem einzelnen Vers vielleicht sogar etwas ganz Besonderes in mein Herz schreiben möchte. Die nachfolgenden 13 Verse gehen mir ja nun wirklich nicht verloren, wenn ich mich einmal so intensiv und lange mit diesem Eingangsvers beschäftige und ihn auf mich wirken lasse.
Mir fällt ein: „Habe ich es nicht schon einmal, ja vielleicht sogar schon häufig, erlebt, dass mich ein einzelner Bibelvers ganz besonders anspricht? Und das, obwohl ich ihn an sich schon lange kenne oder zumindest zu kennen meine?“ Ich werde mir immer sicherer: „Ja, das kenne ich von früher, vielleicht auch erst von gestern.“
Was hat dieser Vers 1 mir gerade heute zu sagen? Diese Begegnung mit einem Vers aus Gottes Wort möchte mir wohl gerade jetzt etwas klar machen. Ich darf mich bewusst der Realität meines Lebens, der Realität meines persönlichen Umfeldes, ja sogar der Begegnung mit Gefahren, die mir eventuell drohen können, neu stellen.
Ich muss all´ das, was mir Angst macht, und sei es auch schon die Angst, über Gefahren überhaupt nachdenken zu müssen, wahrnehmen. Wahrnehmen und mit mir selbst und gemeinsam mit Gott betrachten.
In diesem Miteinander und Austausch, im Gebet darf mir immer neu all´ das wichtig werden und sein, was Gott in sein Licht stellen möchte. Und Gott macht dieses In-sein-Licht-stellen sehr, sehr gerne. Denn durch seine Gegenwart werde auch ich selber, meine Gedanken, all´ das, was meine Person ausmacht, hell. Diese Helligkeit möchte Gott mir schenken, auch dann, wenn ich mit anderen Mitmenschen zusammensitze, gehe, arbeite, feiere, trauere, einfach immer. Er möchte Gemeinschaft mit mir haben, denn sein Licht reicht bei weitem aus, mich und alle anderen miteinander aufzuhellen, unsere Angst zu lindern.
Ja, Gott steht mit offenen Armen da, um mein blasses Gesicht wieder farbenfroher zu machen. Das ganz, ganz Besondere daran ist, dass Gott auch in Situationen und Begegnungen, die Sorge und Angst in mir auslösen und die ich als nahezu unmöglich ansehe, hilft, sie auszuhalten, sie durchzuhalten, sie zu bewältigen, mir ganz nahe sein möchte.
Von solcher Situation schreibt auch David in den Versen 2 - 13. Auch er hat seine Erfahrungen gemacht, seine großen und auch seine kleinen Erfahrungen und Begegnungen, die sein Leben durchzogen haben. Mit seinen persönlichen Erfahrungen kann ich mich nun auch befassen und auf sein Leben sehen. Es war ein königliches Leben. Doch auch er durchlief Phasen seiner Lebenszeit, die ihn an den äußersten Rand seiner Kraft gebracht haben.
Ja, und auch dieser besondere König hat große Fehler gemacht. Bis hin zu geplantem Mord an einem Soldaten, den er bewusst an die vorderste Front seiner Armee beordert hatte, sozusagen als sicheren Todeskandidaten in dieser äußersten Gefahrenzone. Und das alles aus ganz, ganz niedrigen Motiven heraus.
Zusammen mit König David weiß ich, dass Gottes Vergebung größer ist, als alles andere. Bei Gott gibt es keine Grenze dessen, was ich mit IHM besprechen und ins Reine bringen kann.
Am Ende von Psalm 27 spricht David aus, was für ihn als König des Volkes Israel über allem steht: Ich glaube an die große Güte Gottes. IHM darf ich alles anvertrauen, einfach alles. Diesem so großen Gott darf ich total vertrauen. Ich darf auf Gott setzen, jetzt, in meinem Leben und ich darf auf Gott vertrauen, in großer Zuversicht auch auf die Herrlichkeit und Ewigkeit in Gottes Gegenwart und Licht.
Gottes Lichtstrahlen reichen aus, um mich in meinem jetzigen Leben – und auch darüber hinaus – zu erhellen und mir die Wärme zu schenken, die mir guttut.
Wie schnell sich Licht und Schatten auf mein Leben auswirken, das kann ich in kurzer Zeit auf meiner Haut spüren, wenn sich mal wieder eine Wolke vor die wärmenden Strahlen der Sonne gezogen hat. Und genauso schnell kann sich wieder eine wohltuende Wärme einstellen, sobald der Himmel wieder klar ist. Und das Tollste daran ist, dass Gott mir noch viel näher sein möchte als durch das Licht der Sonne. ER möchte mit seinem Licht, durch seinen Geist, auch mein Herz erwärmen, ja in meinem Herzen die allererste Stelle einnehmen.
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