Wenn Wein plötzlich zu erzählen beginnt
Manche Menschen sprechen über Wein, als wollten sie ihn erklären. Evangelos Pattas spricht, als würde er ihn erinnern. Er ruft ihn herauf – aus dem Glas, aus dem Jahr, aus einem stillen Ort im Inneren, an dem Geschmack zu Bedeutung wird. Wenn er ein Glas in die Hand nimmt, scheint er die Zeit darin zu sehen. Was für andere eine Flüssigkeit ist, ist für ihn ein Gedächtnis. Und das mit einer unfassbaren Akribie. Ja, selbst nach fast vierzig Dienstjahren schreibt er diszipliniert seine Weinnotizen mit. Und in seinen Beschreibungen formt er keine Definitionen, er legt Atmosphären frei. Klingt erfunden? Nein, denn genauso hört man das in seiner Episode. Ein Schluck kann bei ihm nach dem ersten Frost schmecken, nach dem Schatten eines Waldes, nach der Farbe eines Holzstuhls im Spätsommer. Man hört ihm zu und versteht, dass Wein nicht über Worte vermittelt wird, sondern über Bilder, die sich im Kopf festsetzen wie ein Geruch in einem Kleidungsstück.
Er erzählt nicht, er erinnert. Und genau darin liegt sein Zauber.
Im Stuttgarter Délice war Evangelos Pattas jahrzehntelang der ruhende Punkt im Raum – Gastgeber, Sommelier, Übersetzer zwischen Küche und Glas. Ein Mann, der Weine nicht auswählte, sondern sie in einen Dialog brachte. Zwischen Koch und Gast, zwischen Duft und Textur, zwischen Erwartung und Erfahrung. Er wusste, dass eine Weinbegleitung nicht aus Paarungen besteht, sondern aus Übergängen. Er dachte in Atemzügen, nicht in Gängen. Jedes Glas war Teil einer Komposition, deren Melodie sich nur erschloss, wenn man ihr vertraute. Evangelos ist kein Mann der Worte und doch einer, der Sätze hinterlässt. In den Köpfen der Menschen, die er begleitet hat – Köche, Sommeliers, Gäste, Schüler. Er hat Generationen geprägt, ohne ein Manifest zu schreiben, einfach durch Tun.
Durch die leise Konsequenz, mit der er Wein immer als Beziehung verstanden hat.
Zwischen Mensch und Pflanze, zwischen Handwerk und Idee. Er hat gezeigt, dass Sommelierkunst nichts mit Inszenierung zu tun hat, sondern mit Empathie.
Evangelos Pattas hat sein Leben dieser Aufmerksamkeit gewidmet.
Er hat aus dem Verkosten ein Denken gemacht, aus dem Denken eine Kunst und aus dieser Kunst eine Einstellung. Eine Überzeugung, die sich weigert, Wein zu trivialisieren.
Er bleibt ein Sommelier, der nichts verkaufen muss, weil er alles vermittelt: Zeit, Ruhe, Herkunft, Seele. Und wenn man ihm zuhört, begreift man, dass Wein nie das Ziel war – sondern immer das Medium, durch das ein Mensch erzählen kann, wie er die Welt sieht.
Weinhandlung „Wein et cetera“
Uracher Str. 7/1
72581 Dettingen an der Erms
Telefon: 07123 / 888 333
E-Mail:
[email protected]Mit herzlichen Grußworten von:
Barbara Huber, Weingut Bernhard Huber
Nancy Großmann, Grill Royal
Diese Folge von SOMMELIER – Die interessantesten Mundschenke unserer Zeit
wird begleitet von durch Silvio Nitzsche ausgewählte Weine aus dem Programm der Schlumberger Gruppe, zu der die Handelshäuser Schlumberger, Segnitz, Consigliovini und das Privatkundenportal Bremer Weinkolleg gehören.
Während der Episode verkosten wir folgende Weine:
2022 Rosso di Torgiano Rubesco,
Lungarotti,
Umbrien,
Link für Geschäftskunden:
Sehr gerne empfehle ich die folgenden Weine:
2022 Spätburgunder trocken Ruber,
Weingut Nelles,
Ahr,
Link für Geschäftskunden:
2024 Sylvaner trocken Rödelseer,
Weingut Weltner,
Franken,
Link für Geschäftskunden:
Meerlust Wine Estate,
Stellenbosch,
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Wir freuen uns über jede Bewertung, Anregung und Empfehlung.
SOMMELIER – Die interessantesten Mundschenke unserer Zeit.
wird produziert und verantwortet von der:
Silvio Nitzsche,
Bergahornweg 10,
01328 Dresden,