Der Erste Weltkrieg war vorbei, doch einen wirklichen Frieden zwischen den Völkern gab es noch immer nicht. Da beschloss die englische Schriftstellerin Catherine Amy Dawson Scott, auf ihre Art zu Frieden und Völkerverständigung beizutragen, über alle Grenzen hinweg und zusammen mit schreibenden Kollegen aus der ganzen Welt. Am 5. Oktober 1921 gründete sie in London einen Verein, den sie P.E.N. nannte, eine Abkürzung für "Poets, Essayists, Novelists": Dichter, Essayisten und Romanautoren sollten sich treffen und diskutieren und einander besser kennenlernen. Unter einer Bedingung: keine Politik, "No politics, under no circumstances". Doch schon beim ersten Treffen 1923 kam es zu politischen Auseinandersetzungen. Heute ist der PEN eine Organisation mit 144 nationalen Zentren in 102 Ländern, der Dachverband sitzt in London. Politik ist eins seiner zentralen Themen: Noch immer steht der Kontakt zwischen Schriftsteller:innen an erster Stelle, aber oft genug wird er überschattet von Verfolgung, Gefängnis und Exil, denen viele von ihnen ausgesetzt sind. In den 1990er Jahren wurde deshalb das "Writers in Exile Network" geschaffen, ergänzt durch andere wie das "Writers in Prison Committee". In diesem Jahr feiert der PEN sein 100jähriges Bestehen.