Manchmal verschlägt es mir die Sprache. Wie ist das bei Ihnen? Fehlen Ihnen auch manchmal Worte, um eine Lebenslage zu beschreiben? Ein Blick ins Liederbuch der Bibel, in die Psalmen, kann helfen. Die Verfasser beschreiben ihre Situation und ihr Empfinden auf eine Weise, die auch nach mehr als zweitausend, manchmal 3.000 Jahren noch nachvollziehbar ist. Nicht selten sprechen sie mir aus dem Herzen.
Viele Psalmen stammen aus der Feder von David. Ich frage mich, ob es irgendetwas gibt, was er in seinem Leben nicht selbst erfahren hat. Seine Laufbahn kennt höchste Höhen und tiefste Tiefen. Hirtenknabe, gesalbter König, Ehebrecher, Mörder, Verfolgter, Schwerkranker und Verzweifelter. David hat nichts ausgelassen. Hat dann aber auch wieder zu neuer Hoffnung gefunden und zu neuem Vertrauen in Gott, seinen Herrn.
Psalm 30 ist ein Loblied, auch wenn Widrigkeiten nicht unter den Teppich gekehrt werden. David fängt mit einem Lob an und endet mit einem herzlichen Dank – und dazwischen kommt so etwas wie eine Zusammenfassung einiger Turbulenzen in seinem Leben, die er nicht genau datiert oder wirklich beim Namen nennt. Aber die eher allgemeinen Formulierungen wie „du hast mich aus der Tiefe gezogen“ (Vers 2), oder „als du dein Antlitz verbargest, erschrak ich“ (Vers 8), können auch heutige Leser so verstehen, dass sie genau in ihre Situation passen.
Was zum Beispiel war Ihre „Tiefe“, aus der Gott Ihnen geholfen hat? Eine Krankheit, eine Depression, Schuld oder Schulden? Setzen Sie an dieser Stelle eine Situation aus Ihrem Leben ein. Und sicher fällt Ihnen – ebenso wie mir - ein Moment ein, in dem Gott ganz fern zu sein schien, sein Gesicht also abzuwenden schien.
Es ist gut, wenn wir dann mit David vertrauensvoll bitten können: „HERR, höre und sei mir gnädig! HERR, sei mein Helfer!“ Und voller Dank bekennen können: „Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet.“ (Psalm 30,11-12)
Autor: Annegret Schneider
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