Es gibt die Idee, dass alle Menschen glücklich sein könnten - und er hat dieser Wunschvorstellung den Namen gegeben: "Utopia" heißt die Insel, die sich der Engländer Thomas More ausgedacht hat. Der katholischen Kirche gilt er als Heiliger, andern gilt er als Urvater des Kommunismus... Was ist das nur für eine wunderbare Insel! Ihre Bewohner leben in Glück und Zufriedenheit, alles wird geteilt, es gibt kein Eigentum und so auch keinen Streit. Aus Gold und Silber werden die Nachttöpfe hergestellt. Zu schön, um wahr zu sein – drum heißt diese Insel auch Utopia, was übersetzt so viel wie "Nicht-Ort" bedeutet. Aber gibt es diese Insel vielleicht doch? Und wer war der Mann, der von ihr erstmals berichtete? Verrat, Intrige, Hinterlist prägten das wahre Leben des Thomas More – Lordkanzler am Hofe Heinrich VIII. Er lavierte durch schwierige Zeiten – die ihn am Ende den Kopf kosteten. Privat aber pflegte Thomas Morus – so sein latinisierter Name – Freundschaften mit den klügsten Köpfen seiner Zeit, übersetzte antike Literatur, hielt sich daheim einen Narren und einen kleinen Zoo. Und er ließ seine Kinder von den besten Lehrern unterrichten - auch die Mädchen, was damals noch als höchst ungewöhnlich galt. So schuf er sich selbst sein kleines Utopia.